In welchem Umfang und mit welchen Massnahmen tragen Biobetriebe dazu bei, Treibhausgas-Emissionen zu verringern und über Kohlenstoff-Sequestrierung sogar CO2 im Boden zurück zu binden? Wie kann der Biolandbau optimal zur Anpassung an den Klimawandel beitragen? Und: Wie kann dieses Potenzial des Biolandbau anerkannt und gefördert werden? Diese Fragen leiten die FiBL Projekte zum Thema Biolandbau und Klima.
In Feldversuchen quantifizieren wir das Energieeinsparungspotenzial bei reduzierter Bodenbearbeitung. Wir ermitteln zudem, welche Mengen an CO2 mit gezieltem Humusmanagement tatsächlich langfristig im Boden gebunden werden können. Nach ersten positiven Ergebnissen am Standort in Frick, haben wir unsere Untersuchungen auf weitere Standorte in der Schweiz und im Ausland ausgedehnt.
Die Klimawirkung betrachten wir jedoch nicht nur auf Parzellenebene, sondern mittels Nachhaltigkeitsanalysen auch auf den Ebenen Betrieb und Produkt. Auf Acker- und Gemüsebaubetrieben ermitteln wir die Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich Energieverbrauch, Treibhausgas-Emissionen und Humusbildung. Auf Milchviehbetrieben steht die Verringerung des Kraftfuttereinsatzes im Vordergrund. Mit der Methode der Ökobilanzierung berechnen wir den CO2-Fussabdruck von Biolebensmitteln. Damit liefert das FiBL die Grundlagen, damit die Klimaleistungen des Biolandbaus auch von den Konsumentinnen und Konsumenten anerkannt werden können.
Im Weiteren erforschen wir den Beitrag des Biolandbaus zur Minderung des Klimawandels in Entwicklungsländern. In Vergleichsversuchen in Kenia, Indien und Bolivien wird auch das Anpassungspotenzial biologischer Anbausysteme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels untersucht.
Ende 2012 wurden die Resultate des wichtigen Projekts CaLas (Carbon Credits for Sustainable Landuse Systems), welches von der Stiftung Mercator Schweiz finanziert wurde, publiziert. CaLas hatte zum Ziel, eine international anerkannte Methode zu entwickeln, um die Menge der gebundenen und vermiedenen Treibhausgase zu quantifizieren. Damit sollte die Leistung des Biolandbaus für den Handel mit CO2-Zertifikaten erschlossen werden. Im Rahmen von CaLas wurden neben verschiedenen kleineren Artikeln je eine Metastudie zur Bodenkohlenstoffsequestrierung und zu bodenbürtigen Treibhausgasemissionen im biologischen im Vergleich zum konventionellen Landbau und ein Artikel zur optimalen Klimapolitik in der Landwirtschaft publiziert. Des Weiteren wurde eine CDM-Methodologie zur Vermeidung von Biomasseverbrennung bei Zuckerrohr entwickelt und vom Executive Board Ende 2012 angenommen.