Im Projekt FertilCrop arbeiten Spezialisten für Unkrautbekämpfung, Bodenphysik und -biologie, Pflanzenernährung, Gründüngung, Kompostierung, Klimawandel und Modellierung eng zusammen. Für die landwirtschaftliche Praxis werden verbesserte Anbaumethoden, neue Techniken und Entscheidungshilfen erarbeitet. "Wir erwarten, dass die enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Forschern umweltfreundliche und vor allem lokal angepasste Ackerbausysteme ermöglicht, welche Wissenschaft und Praxiserfahrung kombinieren", so Projektleiter Andreas Fliessbach vom FiBL.
Das Projekt FertilCrop baut auf dem Vorgängerprojekt TILMAN-ORG auf, welches von 2012 bis 2014 mit zum Teil den gleichen Forschungspartnern durchgeführt wurde. Am neu lancierten Projekt ist sowohl der Forschungsschwerpunkt als auch der Ansatz ungewöhnlich. Der Fokus liegt auf den Wechselbeziehungen, etwa zwischen dem Ertrag der Ackerkulturen und dem Wachstum der Unkräuter oder dem Zusammenhang zwischen einer guten Bodenstruktur und einer hohen Aktivität von Kleinstlebewesen. Alle Partner nutzen dazu bereits bestehende Feldexperimente. Mit den zahlreichen Informationen werden EDV-gestützte Beratungs- und Entscheidungsmodelle gefüttert, welche den Landwirten den Einstieg erleichtern. Die beteiligten Landwirte und Forscher lernen voneinander, den Zustand des Bodens auf Basis der Wissenschaft und der Praxiserfahrung einzuschätzen, und sie lernen, die Computer-gestützten Entscheidungshilfen zu nutzen.
20 Forschungspartner in 13 europäischen Ländern werden während drei Jahren Daten aus 18 Feldversuchen und Fallstudien unter Berücksichtigung der Erfahrungen von Beratern, Landwirten und Forschern zusammentragen und auswerten.
Koordinator