Mit dem Wachstum der Biobranche wachsen auch die Ansprüche an Sicherheit und Professionalität. Das Betrugsrisiko steigt, je beliebter Bioware wird. Mit Sicherheit und Transparenz können Hersteller punkten. Doch das kostet viel Geld und erfordert viel Know-how. Praktische Lösungen, wie Anbieter die Sicherheit ihrer Waren verbessern können, sind gefragt.
Das FiBL entwickelt solche praktischen Lösungen. Dazu gehört beispielsweise die Saatgutdatenbank organicXseeds, eine aktuelle Plattform für alle, die ökologisches Saat- und Pflanzgut anbieten oder danach suchen und eine Datenbank für ökologische Tiere organicXlivestock, auf der Öko-Tiere angeboten und gesucht werden können.
Die vom FiBL herausgegebene "Betriebsmittelliste für die ökologische Produktion" schafft als Positivliste Transparenz und Sicherheit darüber, welche Düngemittel, Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmittel, Desinfektions-, Hilfs- und Zusatzstoffe etc. in der ökologischen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft eingesetzt werden dürfen.
Die Isotopenanalyse ermöglicht es Herstellern und Handel für einige Lebensmittel wie Spargel und Champagner schon heute, die regionale Herkunft der Produkte analytisch zu überprüfen. In anderen Bereichen besteht noch Forschungsbedarf. Das FiBL arbeitet daran, die Methoden weiterzuentwickeln. Daten aus dem Forschungsprojekt "Wasserzeichen" in Hessen stehen öffentlich zur Verfügung.
Es gab schon Fälle, in denen Betriebe trotz Aberkennung ihres Zertifikats noch monatelang weiter lieferten. Deshalb betreibt das FiBL Deutschland gemeinsam mit diversen Ökokontrollstellen, dem BÖLW und der IFOAM die bioC-Datenbank. Hier können Verarbeitungsbetriebe jederzeit zweifelsfrei überprüfen, ob ihre Lieferanten lupenreine Zertifikate aufweisen.
Für die Absicherung über alle Stufen der Wertschöpfungskette hat das FiBL eine technische Lösung zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit entwickelt. Sie erlaubt auch bei zusammengesetzten Lebensmitteln wie Fruchtjoghurt oder Bier die Identifikation der an der Wertschöpfungskette Beteiligten. Über "Bio mit Gesicht" erfahren auch die Verbraucher, wer die Kartoffeln, das Bier oder den Käse produziert hat.