Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Insbesondere das globale Nahrungsmittelproduktionssystem hat mit rund einem Drittel, einen signifikanten Anteil an den weltweit verursachten Treibhausgasemissionen. Den landwirtschaftlichen Produzent*innen, den Verarbeiter*innen und dem Handel kommen insofern tragende Rollen bei der notwendigen Transformation zu einer nachhaltigeren und klimafreundlicheren Gesellschaft zu.
Die Arbeitsgruppe Klima- und Ökobilanzierung am FiBL Österreich beschäftigt sich seit 2008 mit dem Themenkomplex Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Lebensmittel-Wertschöpfungskette. Neben der detaillierten Analyse der Klimawirkung von einzelnen Produkten und Unternehmen, verfügen wir auch über die Expertise zu umfassenden ökologischen Bewertungen über die Klimawirkung hinaus.
Bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks von einzelnen Lebensmitteln (Product Carbon Footprint) stützen wir uns auf den anerkannten Standard ISO 14040/44. Die Bilanzierung erfolgt entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der landwirtschaftlichen Urproduktion inkl. seiner Vorprozesse, bis hin zum Handel. Bisher wurden vom FiBL Österreich in zahlreichen Projekten über 400 Lebensmittel von nationalen und internationalen Produzenten auf ihre Klimawirkung hin untersucht.
Beim „Corporate Carbon Footpint“ wiederum werden sämtliche treibhausgasrelevanten Prozesse eines Unternehmens erhoben und die damit verbundene Klimawirkung ermittelt. Darauf basierend können schließlich Maßnahmen entwickelt und Reduktionsziele gesetzt werden. Das FiBL Österreich wendet hierbei den internationalen GHG-Protocol-Standard an.
Die Ökobilanz oder Lebenszyklusanalyse (LCA) nach den ISO Normen 14040/14044 ist eine Methode, mit der wir über 15 unterschiedliche Umweltwirkungen von Produkten und Dienstleistungen analysieren. So können zum Beispiel die Wirkungskategorien Eutrophierung, Wasserknappheit oder Flächenverbrauch von uns bewertet werden. Auf diese Weise lassen sich tiefergehende Aussagen über die Umweltwirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung treffen und die Prozesse oder Lebensphasen mit der insgesamt größten Umweltwirkung, identifizieren.