Pflanzenkohle (engl. Biochar), aus verschiedensten organischen Materialien, wird das Potential zugeschrieben, landwirtschaftliche Böden nachhaltig zu verbessern und gleichzeitig als direkte Kohlenstoffsenke den Klimawandel zu mindern. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften beeinflusst Pflanzenkohle physikalische, chemische und biologische Prozesse im Boden und kann dort jahrhundertelang verbleiben.
Die positiven Effekte von Pflanzenkohle auf Pflanzenwachstum und Ertrag sind vielfach bestätigt, ausserdem wurde nachgewiesen, dass spezielle, z.T. Pflanzenwachstum fördernde Mikroorganismen durch Pflanzenkohle begünstigt werden. Unklar ist, ob die Veränderung der Mikrobengemeinschaft von der Kohle, vom Boden oder von deren Zusammenspiel abhängig ist, und inwiefern Mikroorganismen, die die Pflanzenkohle besiedeln, auch für deren Abbau verantwortlich sind.
Unser Projekt untersucht mittels Gefässversuchen den Einfluss zweier verschiedener Pflanzenkohlensorten auf vier verschiedene Böden. Durch die Analyse von stabilen 13C-Isotopen kann der Abbau der Pflanzenkohle sowie der Kohlenstofffluss von der Kohle in verschiedene C-Pools (CO2, mikrobielle Biomasse, Bodenfestsubstanz) beobachtet werden. Vorteile und Risiken der direkten Pflanzenkohle-Ausbringung auf verschiedene Böden werden evaluiert; so untersuchen wir z.B, wie Mikroben mit Pflanzenkohle interagieren und ob mögliche toxische Eigenschaften der Kohle bestehen bleiben oder mit der Zeit verschwinden. Ziel ist es herauszufinden, ob die beobachteten Effekte den Pflanzenkohlen oder den Böden zugeordnet werden können.
Koordination und Leitung