In den letzten Jahrzehnten wurde die wichtige Rolle der biologischen Vielfalt für die Ernährungssicherheit vor allem auf die oberirdische Ebene bezogen. Die biologische Vielfalt des Bodens, insbesondere ausserhalb der Land- und Forstwirtschaft, wurde weitgehend übersehen. Das Verständnis des komplexen Zusammenspiels zwischen der biologischen Vielfalt des Bodens und den Ökosystemfunktionen (EF) und -dienstleistungen (ES) in den verschiedenen Landnutzungen geoklimatischer Regionen bleibt eine grosse Herausforderung. Die Festlegung spezifischer, messbarer, erreichbarer, relevanter und rechtzeitiger (SMART) Ziele für die biologische Vielfalt des Bodens ist daher unerlässlich. Wir müssen die Beziehungen zwischen den Komponenten der biologischen Vielfalt im Boden (Bakterien, Archaeen, Pilze usw.) und der biologischen Vielfalt im Boden (EF/ES) verstehen und die Bedeutung der dominanten Phylotypen für die Aufrechterhaltung der Funktionen berücksichtigen. Der Klimawandel macht dieses Szenario noch komplizierter, da er sich auf die Widerstandsfähigkeit der biologischen Vielfalt und ihre Anpassung auswirkt. Initiativen wie BIOservicES versuchen, diese Lücken zu schliessen, indem sie die Beiträge von Bodenorganismen zu EF/ES untersuchen, die treibenden Kräfte des Wandels ermitteln und ihren Leistungen einen ökonomischen Wert beimessen. Dieses Wissen wird in die Politikgestaltung einfliessen und dazu beitragen, SMART-Ziele für die biologische Vielfalt festzulegen und die biologische Vielfalt des Bodens in die Landbewirtschaftungsstrategien zu integrieren. Die Anerkennung der Bedeutung der Bodengesundheit kann auch die Aktualisierung der Rechtsvorschriften auf EU und nationaler Ebene beeinflussen.
Regionale Koordination Alpiner Raum, Task leader WP2.6