Obwohl Raps ein ernährungsphysiologisch sehr wertvolles Speiseöl mit hohem Proteingehalt liefert, ist seine Bedeutung im biologischen Landbau unterdurchschnittlich. Dies ist auf das höhere Ertragsrisiko im Vergleich zum konventionellen Anbau zurückzuführen. Biotische und abiotische Stressfaktoren, eine lange Vegetationsperiode sowie hohe Ansprüche an die Stickstoffversorgung stellen im Biolandbau besondere Herausforderungen dar. Die hohe Nachfrage nach ernährungsphysiologisch sehr wertvollem Speiseöl und pflanzlichem Eiweiss aus biologischem Anbau kann daher bisher nicht ausreichend gedeckt werden, was zu einer Versorgungslücke führt.
In dem Projekt sollen Nachkommen von leistungsstarken Eltern, die mit nicht angepasstem Material (Resyntheselinien) gekreuzt wurden, auf ihre Eignung für den Biolandbau getestet werden. Als Ausgangsmaterial für die Untersuchungen dienen heterogene Bestände (sogenannte Evolutionsramsche), die sich in mehr als anderthalb Jahrzehnten des Anbaus unter biologischen Anbaubedingungen entwickelt und an die Anbaumethoden angepasst haben.
Im Rahmen des Projektes sollen Teilpopulationen der Evolutionsramsche phänotypisch untersucht werden. Insbesondere die Merkmale der Wurzel- und Sprossarchitektur sollen in Verbindung mit dem Gesamtertrag Informationen und Kennzahlen liefern, die durch eine anschliessende Genotypisierung auf dem Genom verfolgt, kartiert und damit nutzbar gemacht werden.
Hauptsächlich werden die Ertragsleistung (Öl und Protein), die Wasser- und Nährstoffnutzungseffizienz der Evolutionsramschen ermittelt und direkt mit aktuellen Sorten und ausgewählten Linien aus den Ramschpopulationen verglichen.
Die Ziele dieses Projektes lassen sich wie folgt zusammenfassen
Am Ende des Projekts steht genetisches Material für den Aufbau von heterogenen Populationen bzw. für eine direkte Sortenentwicklung zu Verfügung.
Projektpartner
Beratung, Datenauswertung, Koordination und Verknüpfung zum EU COUSIN Projekt, Organisation und Durchführung von Feldtagen