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Landwirtschaft – Klimaschutz und Klimaanpassung mit Pflanzenkohle

Abstract

Das vom BLW und Kanton Aargau geförderte Projekt «Landwirtschaft – Klimaschutz und Klimaanpassung mit Pflanzenkohle» ist Teil des Entwicklungsschwerpunkts Klima ESP (Kanton Aargau) und hat zum Ziel verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft zu prüfen.

Im Rahmen des Projekts werden fünf Arbeitspakete (AP) bearbeitet mit unterschiedlichen Untersuchungsschwerpunkten. Im Arbeitspaket 1 wird die Schwankung der Qualität von aktuell produzierter Pflanzenkohle untersucht. In Fütterungsversuchen wird die Wirkung von Pflanzenkohle auf die Methanemissionen und die Tiergesundheit quantifiziert (AP 2). Ausserdem wird die Stabilität der Pflanzenkohle nach der Pansenverdauung modelliert und Bodenabbauraten errechnet (AP 3). Im Arbeitspaket 4 wird der Einsatz von Pflanzenkohle in der Hofdüngerwirtschaft geprüft und deren Wirkung auf Ammoniak und Methanemissionen ermittelt. In AP 5 wird die potenziell pathogensuppresive Wirkung von Pflanzenkohle bei der Anzucht von Spezialkulturen untersucht.

Projektergebnisse Arbeitspaket 1

Die Qualitätsuntersuchungen von Pflanzenkohle aus verschiedenen Herstellungsverfahren zeigen erwartungsgemäss, dass je nach Herstellungsverfahren grosse Qualitätsunterschiede bestehen. Einzig die Pflanzenkohle aus industrieller Produktion, die explizit zur Anwendung im Boden zertifiziert ist (nach EBC AgroBio oder EBC Futterplus), erfüllt die Anforderungen der aktuellen Düngeverordnung (DüV) vollumfänglich und weist die tiefsten Schadstoffgehalte auf.

Bei den Kleinanlagen wurden bei etwa der Hälfte der Proben die Schadstoffgrenzwerte für Schwermetalle und/oder organische Schadstoffe überschritten. Tendenziell wurde in den Kleinanlagen, meist offene doppelwandige Feuerschalen (sog. Kontiki-Öfen), oft Pflanzenkohle guter Qualität hergestellt. Allerdings gab es auch hier Proben, bei denen die Grenzwerte für Schadstoffe überschritten wurden. Bei Proben aus grossen Kontiki-Öfen (> 1 m3) wurden die Grenzwerte für organische Schadstoffe häufiger und stärker überschritten. Bei den Eigenbauanlagen war die Schwankungsbreite am grössten, von qualitativ guter, DüV-konformer Kohle, bis zu sehr schlechter Kohle mit teils massiven Überschreitungen der Schadstoffgrenzwerte war alles vertreten.

Das rege Interesse der Landwirt*innen, ihre Proben zur Verfügung zu stellen und eine "kostenlose" Analyse ihrer selbst produzierten Kohle zu erhalten, zeigt, dass hier ein echter Bedarf besteht. Eine niedrigschwellige Anlaufstelle für die Analyse von Kohle könnte helfen, privaten Kohleproduzent*innen Sicherheit über die Qualität ihrer Kohle zu geben und eventuell minderwertige Kohle zu identifizieren.

Ergebnisse aus den bis 2026 laufenden Versuchen werden fortlaufend publiziert.

Finanzierung/ Donor
  • Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)
  • Kanton Aargau
(Forschungs-)Programm
  • Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) – Förderung von Bildung, Forschung und Innovation
Projektpartner
  • Agroscope Reckenholz, Arbeitsgruppe Klima und Landwirtschaft
  • Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
FiBL Projektleitung/ Kontakt
FiBL Mitarbeitende
FiBL Projektnummer 10208
Änderungsdatum 22.11.2024
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