Zur Anpassungsstrategie des Bundes gehört auch das Pilotprogramm «Anpassung an den Klimawandel». Es unterstützt beispielhafte, innovative Vorhaben der Kantone, Regionen, Städte und Gemeinden und zeigt auf, wie die Schweiz sich konkret an das veränderte Klima anpassen kann. Die Projekte dienen dazu, vor Ort die Klimarisiken zu minimieren, die Anpassungsfähigkeit zu steigern und Chancen zu nutzen. In der zweiten Programmphase werden zu sechs Themen 50 Projekte in den verschiedenen Regionen der Schweiz bearbeitet: https://www.nccs.admin.ch/nccs/de/home/massnahmen/pak/projekte-phase2.html
FiBL unterstützt den Themenbereich «Ausbreitung von Schadorganismen, Krankheiten und gebietsfremde Arten»: Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung von Schadorganismen und invasiven gebietsfremden Arten. Diese können grosse Schäden in der Land- und Forstwirtschaft anrichten. Aber auch die Gesundheit von Mensch und Tier kann durch das Aufkommen und Verbreiten von neuen Krankheitserregern und -vektoren gefährdet werden.
Von manchen Schadorganismen von Waldbäumen – insbesondere Insekten und Pilzen – ist bekannt, wie sie auf Klimaveränderungen reagieren. Auf der Grundlage von detaillierten Klimakarten und anhand der Analyse von bisherigen Befallsereignissen zielt das Projekt darauf ab, klimatische Schwellenwerte sowie potenzielle Ausbreitungsgebiete von Schadorganismen zu bestimmen. Dadurch liessen sich künftige Gefährdungen besser erkennen und rechtzeitig Handlungsmöglichkeiten schaffen, beispielweise bei der Baumartenwahl in der Forstwirtschaft.
Anzahl und Verbreitung von Schadorganismen an Waldbäumen in der Schweiz nehmen zu. Einerseits kommen bereits neue Arten vor, andererseits werden einheimische Schädlinge aggressiver. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Barrierewirkung der Alpen nimmt ab. Der globale Handel und die Mobilität der Menschen wachsen. Dadurch werden auch mehr Arten eingeschleppt. Zudem werden die Bäume anfälliger aufgrund der sich ändernden Umweltbedingungen und direkter Einwirkungen des Menschen. Im Zuge des Klimawandels erwarten Fachleute, dass weitere Schädlingsarten in die Schweiz einwandern. Aber auch bisher eher untergeordnete einheimische Schadorganismen wie der Schwammspinner könnten aufgrund der künftig veränderten Klimabedingungen zu grösseren Schäden führen. Dieses Projekt zeigt konkret auf, wie sich Schädlinge zukünftig verhalten und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und Ausbildung von Forstfachleuten.
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