In diesem Projekt wird die Problematik der 100%-Biofütterung von Schweinen im Hinblick auf Ferkelaufzucht, Nährstoffeffizienz in der Mast sowie Schlachtkörper- und Produktqualität umfassend untersucht, Lösungen für Fütterung und Produktverarbeitung werden erarbeitet. Dafür wird ein Ferkelfütterungsversuch on-farm durchgeführt. Zudem werden an der Agroscope Posieux in einem Mastversuch drei verschiedene Fütterungsstrategien (100% Biofutter) gegenüber dem derzeitigen Standard (95% Biofutter) getestet. Erhoben werden alle Parameter der Mast- und Schlachtleistung, insbesondere die Fettqualität. Die Schweine werden in Posieux geschlachtet und bei ABZ Spiez verarbeitet. Alle relevanten physikalischen und chemischen Parameter der Produktqualität und -haltbarkeit werden dort untersucht. Zwei Produktarten werden durch die HAFL einem Sensorik-Panel und Konsumententest unterzogen. Durch diese Abfolge soll die Eignung der Testfutter von der Tierleistung über die Schlachtkörperqualität und Verarbeitung bis hin zur Akzeptanz beim Konsumenten evaluiert werden. Ein Futtermittel wird durch die SUISAG in Sempach in der Stationsprüfung auf Genotyp X-Futter-Interaktionen untersucht. Anschliessend werden Mast-Fütterungsversuche auf Praxisbetrieben durchgeführt.
Das Projekt hat das Ziel, die Problematik der 100%-Biofütterung von Schweinen im Hinblick auf Ferkelaufzucht, Nährstoffeffizienz in der Mast und insbesondere Schlachtkörper- und Produktqualität umfassend zu untersuchen und konkrete Lösungen für Fütterungsrationen und Produktverarbeitung zu erarbeiten.
Im ersten Modul des Projektes wird die 100%-Biofütterung für die Ferkelproduktion untersucht. Auf Praxisbetrieben wird ein 100%-Biofuttermittel gegen den gegenwärtigen Standard (welcher 5% konventionelles Kartoffelprotein enthält) getestet. Als weiterer Faktor wird eine verlängerte Säugezeit untersucht. Damit wird auch die Bedeutung der Milch als Futterkomponente abgeklärt. Die Versuche finden auf Praxisbetrieben statt.
Eine zentrale Achse des Projektes beginnt mit Mastversuchen an der Agroscope Posieux, in denen drei verschiedene neue Fütterungsstrategien (100 % Bio-kompatibel) gegenüber dem derzeitigen Standard (95% Bio-kompatibel mit 5% Kartoffelprotein) getestet werden. Dafür werden je Futtervariante zwei Gruppen mit je acht Tieren gemästet. Dabei werden alle Parameter der Mast- und Schlachtleistung erhoben und insbesondere die Fettqualität (PUFA-Zahl (PUFA = mehrfach ungesättigte Fettsäuren), Fettsäurenmuster) analysiert. Die Schweine werden in Posieux geschlachtet und zerlegt und sodann beim ABZ Spiez (Ausbildungszentrum für die Schweizer Fleischwirtschaft) zu Salami und Wienerli verarbeitet. Alle relevanten physikalischen und chemischen Parameter der Verarbeitungseignung, sowie der Produktqualität und -haltbarkeit (inklusive Oxidationsstabilität) werden dort untersucht. Die beiden Produkte werden durch die HAFL (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften) mit einem Fachpanel getestet, beschrieben und beurteilt. Durch diese Abfolge soll die Eignung der Testfutter von der Tierleistung über die Schlachtkörperqualität und Verarbeitung bis hin zur Produktqualität evaluiert werden. Die drei Versuchsfutter umfassen a) eine 100%-Biovariante mit bestmöglicher Kombination verfügbarer Komponenten, b) eine Variante, bei der Lysin eingesetzt wird, um so in der nachhaltigen Zusammensetzung der übrigen Komponenten mehr Spielraum zu gewinnen und c) eine Variante mit erhöhtem Raufutteranteil.
Die zwei Futtermittel mit der besten Eignung werden sodann durch die SUISAG in Sempach (Dienstleistungszentrum für die Schweineproduktion) in der Stationsprüfung auf Genotyp X-Futter-Interaktionen untersucht, um möglicherweise nötige Anpassungen in der Auswahl von Ebern für die Bioproduktion zu klären.
Zudem wird eine Masterarbeit ausgeschrieben, in der abgeklärt werden soll, wie sich Fett aus besonders hohen PUFA-Zahlen bei der Verarbeitung verhält und wie die Oxidationsstabilität durch antioxidativ wirkende Gewürze erhöht werden kann
Das Projekt ist klar lösungsorientiert ausgerichtet. Belastbare Ergebnisse aus den Fütterungsversuchen sollen bis Oktober 2018 vorliegen, damit die Branche auf dieser Grundlage Konzepte für die Einführung der 100%-Biofütterung zum 1. Januar 2019 erarbeiten kann.
Im Jahr 2019 werden auf der Grundlage der Erkenntnisse Fütterungsversuche auf Praxisbetrieben durchgeführt, um praxisspezifische Faktoren zu identifizieren und um die Implementierung der Konzepte zu forcieren. Das Fleisch aus den Praxisversuchen wird bei ABZ Spiez zu Salami und Wienerli verarbeitet und einem breiten Test mit Konsumentinnen und Konsumenten unterzogen.
Alle Erkenntnisse und Ergebnisse des Projektes werden den Branchenteilnehmern zur Verfügung gestellt. Dafür werden umfassende Merkblätter zur Fütterung, Selektion und Produktqualität bei Bioschweinen erstellt.
Projektleitung, Koordination, Fütterungsversuche Ferkel, Beteiligung an den Verarbeitungsversuchen und der Konsumentenstudie