Hülsenfrüchte haben einen geringeren ökologischen Fussabdruck als die meisten anderen Lebensmittel. Dank der Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien (Rhizobien) können sie ihren Stickstoff selbst aus der Luft synthetisieren und benötigen nur eine geringe Menge oder gar keinen zugeführten Stickstoff, um zu wachsen. Aber nicht nur der Nachhaltigkeitsfaktor macht sie attraktiv: Hülsenfrüchte sind preiswert, leicht zu lagern, haben einen hohen Nährwert und ihre Fähigkeit, das Mikrobiom des Bodens zu verbessern, hat entscheidend zur Verbesserung der Anbaumethoden in ländlichen Gebieten mit niedrigem Einkommen beigetragen. Kurzum: Die wachsende Weltbevölkerung könnte mit mehr Hülsenfrüchten nachhaltiger ernährt werden.
Der Internationale Tag der Hülsenfrüchte bietet die Gelegenheit, das Bewusstsein für die ernährungsphysiologischen Vorteile von Hülsenfrüchten als Teil einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion zu schärfen. Er ist ein von den Vereinten Nationen ausgerufener globaler Anlass, um die Bedeutung von Hülsenfrüchten als globales Nahrungsmittel anzuerkennen. Ende 2018 wurde er von der Generalversammlung der Vereinten Nationen für den 10. Februar eines jeden Jahres festgelegt. https://worldpulsesday.org/
Der Begriff "Hülsenfrüchte" wird zum einen für alle Pflanzenarten verwendet, die zur Familie der Leguminosen (Leguminosae) gehören. In einem engeren Sinne – zum Beispiel im ernährungswirtschaftlichen Bereich – versteht man unter Hülsenfrüchten Körnerleguminosen, eine Untergruppe der Leguminosen. In diesem Sinne ist der Begriff auch im Zusammenhang mit dem Internationalen Tag der Hülsenfrüchte gemeint. Der Fokus dieser Themenseite liegt ebenfalls auf den Körnerleguminosen.
Zu den Körnerleguminosen gehören Erbsen, Bohnen, Linsen, Lupinen, Soja, Kichererbsen, Mungbohnen und alle weiteren Leguminosen, bei denen die Samen genutzt werden. Sie enthalten wertvolle Proteine und Mikronährstoffe und sind seit Jahrhunderten in vielen Ländern der Welt essentieller Bestandteil der menschlichen Ernährung. Dies unter anderem in Form von Dal, Falafel, Hummus, Baked Beans oder Linsen mit Spätzle, stärker verarbeitet zum Beispiel als Tofu oder Tempeh. Auch bei der Fütterung von Nutztieren spielen Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Eiweisserbsen und insbesondere Soja eine wichtige Rolle.
Am FiBL befassen sich verschiedene Forschungsprojekte mit dem biologischen Anbau von Körnerleguminosen. Auf den folgenden Seiten finden Sie Hintergrundinformationen zum Thema, ausserdem informieren wir über FiBL Projekte, Publikationen und News.