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Experimentierfreude mit "Farmer Science" fördern

Nahaufnahme der Adzukibohne im Jungsstadium, sichtbar sind die grünen Blätter und gelbe kleine Blüten

Der Anbau der Adzukibohne in der Schweiz ist ein echtes Pionierprojekt. (Foto: Hof Biopilze Schneebeli, Fabian Schneebeli)

Das FiBL Schweiz Projekt "Farmer Science" soll dazu beitragen, durch gemeinsame Forschungstätigkeit von Praxis und Wissenschaft den Biolandbau weiterzuentwickeln. Landwirtinnen und Landwirte beobachten und experimentieren – hier setzt das Projekt an und schafft die Möglichkeit für einen Austausch. Die Eingabefrist für Projektideen im Ackerbau ist Ende November.

Das Pilotprojekt läuft von 2022 bis 2024 und ergänzt die On-Farm- Versuche am FiBL. Ist ein zugelassenes Pflanzenschutz- oder Pflanzenstärkungsmittel auch bei mir wirklich wirksam? Warum gelingt der Anbau der neuen Sorte nicht wie geplant? Funktioniert die neue Anbautechnik auf meinem Betrieb? Solche und ähnliche Fragen bleiben oft ungeklärt, obwohl viel Zeit und Engagement in den Anbau oder die Behandlung investiert wurden. Sie sind Grundlage für neue Projektaktivitäten im "Farmer Science".

Projektversuch zum Anbau von Adzukibohnen

Fabian Schneebeli vom Hof Biopilze Schneebeli in Obfelden (Kanton Zürich) führt seit fünf Jahren Versuche mit Adzukibohnen durch. Sein Biohof ist seit 45 Jahren hauptsächlich auf den Anbau von Speisepilzen spezialisiert. Der Impuls zum Anbau von Adzukibohnen kam von einer Japanerin, die sich im hofeigenen Verarbeitungsraum eingemietet hat. In Japan und in den USA wird die Adzukibohne für unterschiedliche Verwendungszwecke sehr geschätzt, beispielsweise als Mehl für Süssgebäck. "Es war von Anfang an sehr schwierig, überhaupt Saatgut aufzutreiben", sagt Fabian Schneebeli. Nach der Ernte 2022 hat sich der Vater und ehemalige Betriebsleiter, Hansjörg Schneebeli, an das FiBL gewendet.

Unterstützung und geteilte Erfahrungen

Laut Bernadette Oehen, Co-Leiterin des Departements Bildung, Beratung und Kommunikation am FiBL, habe die Anfrage vom Obfelder Biohof gut gepasst. "Körnerleguminosen sind bei uns ein grosses Thema, so konnten wir über unsere Netzwerke eine Quelle für sicheres Saatgut finden", erklärt sie. Zudem wurden am FiBL Abklärungen für die Beimpfung der Bohnen mit Knöllchenbakterien unternommen. Heute steht die Kultur trotz gewisser Probleme mit Verunkrautung auf 0,8 Hektaren gut. Die Reinigung erfolgt auf dem Hof, die Politur und Farbauslese der Ernte wird von der Sativa Rheinau durchgeführt. Fabian Schneebeli dokumentiert den Anbau und teilt seine Erfahrungen mit dem FiBL.

Neue Ideen von Betrieben sind willkommen

Andere FiBL "Farmer Science" Versuche untersuchten die Wirkung von Pflanzenstärkungsmitteln oder Mulchverfahren. Manche Lösungen liessen sich auf andere Betriebe übertragen und andere würden einfach für den eigenen Betrieb passen, so Bernadette Oehen.

Betriebe, die Ideen mit dem FiBL besprechen und Versuche planen möchten, wenden sich an die FiBL Fach-Beraterinnen und -Berater oder an Bernadette Oehen und Barbara Früh.

Autor: Jeremias Lütold

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