Die Förderung der funktionellen Biodiversität im biologischen Obstbau kann die natürliche Schädlingsbekämpfung erheblich verbessern und erleichtern. Blühstreifen sind eine bekannte Bewirtschaftungsstrategie im Obst-, Acker- und Gemüsebau und dienen dazu, Lebensraum und Nahrung für Nützlinge zu schaffen, und so die biologische Schädlingsbekämpfung und die Bestäubung von Kulturpflanzen zu erhöhen. Im biologischen Steinobstanbau sind mehrjährige Blühstreifen jedoch aufgrund der logistischen Herausforderungen (z.B. zusätzliche Maschinen) und des hohen Pflegeaufwands nicht weit verbreitet. Ausserdem wird die Bildung von Schädlings-Populationen durch die Einnetzungen der Anlagen (Fruchtfliegen-Schutz) begünstigt, wodurch ein zusätzlicher Bedarf zur Förderung der Diversität und Häufigkeit von natürlichen Gegenspielern und Bestäubern besteht. In diesem Projekt wird unsere grosse Erfahrung in der Agrarökologie genutzt, um die funktionelle Biodiversität und damit die natürliche Schädlingsbekämpfung in Bioobstanlagen mit einer Low-Input-Strategie zu fördern.
Das übergeordnete Ziel ist es zu testen, ob Blühreservoirs in den an die Baumreihen angrenzenden, nicht befahrenen Bereiche (z.B. Verankerungsbereich der Insektenschutznetze), ähnliche Vorteile wie Blühstreifen bieten können. Und die Blühreservoirs gleichzeitig den Aufwand der Landwirt*innen reduzieren und damit deren Akzeptanz und Umsetzung erhöhen.
Projektpartner