Der Verzicht auf den nicht kurativen Eingriff des Kupierens der Schwänze bei Schaflämmern bedarf eines optimierten Herdenmanagements und der Selektion von kurzschwänzigen Phänotypen. Im Rahmen des Projektes Tierwohlkompetenzzentrum Schaf soll ein Gesamtzuchtwert "Tierwohl" und eine neues Herdenmanagement-Tool entwickelt werden. Dazu werden Erhebungen auf Praxisbetrieben durchgeführt und eine Datenbank mit relevanten Informationen zum Tierschutz bei der Haltung von nicht kupierten Schafen etabliert. Ein bundesweites Netzwerk von Praxisbetrieben soll dabei neue Erkenntnisse liefern und eine Multiplikatorenrolle übernehmen. FiBL Deutschland e.V. zeichnet in dem Projekt dafür verantwortlich, das bereits vorhandene und neu gewonnene Wissen in die Praxis zu bringen.
Der Verzicht auf den nicht kurativen Eingriff des Schwänzekupierens bei Schaflämmern bedarf des optimierten Herdenmanagements und der Selektion von kurzschwänzigen Phänotypen. Erfahrungen, die aus Vorprojekten vorliegen und die in den teilnehmenden Betrieben gewonnen werden, sollen dem Wissenstransfer in die Praxis zugeführt werden. In Präsenz- als auch Online-schulungen, Workshops auf den Betrieben und durch Lehrvideos sollen Handlungsempfehlungen für andere Betriebe zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere durch die erstmalige evidenzbasierte Auswertung von bundesweiten Tierschutzfällen und die Erstellung einer entsprechenden Datenbank hierzu kann die Beratung und der Wissenstransfer auf eine weitere Säule gehoben werden.
Inwiefern sich der Kupierverzicht auf die Tiergesundheit, einen wichtigen Aspekt des Tierwohls, auswirkt, ist bisher nicht nachgewiesen. Zur Bearbeitung dieser Fragestellung werden deutschlandweit Daten in schafhaltenden Betrieben generiert, die auch als Grundlage für die Entwicklung eines Gesamt-zuchtwerts „Tierwohl“ dienen können. Damit kann auch durch die Zuchtbetriebe eine zukunftsweisende Umsetzung des Tierschutzgedankens Rechnung getragen werden. Für das Herdenmanagement wird unter Bedacht auf die neuen betrieblichen Herausforderungen ein neuartiges Managementtool entwickelt.
Wissenstransfer