Ernährung spielt in den Nachhaltigkeitsstrategien von Kommunen heute kaum eine Rolle. Die Produktion von und Versorgung mit Lebensmitteln ist heute hochgradig arbeitsteilig (horizontal nach Lebensmitteltypen, vertikal nach Wertschöpfungsstufen) und multiskalar (lokal, regional, global) über Märkte strukturiert, die sich scheinbar einer aktiven Steuerung durch Kommunen entziehen.
Vor diesem Hintergrund ergeben sich folgende Forschungsfragen:
Die Rolle des FiBL in diesem Verbundprojekt ist die Bestandsaufnahme der Strukturen der kommunalen Lebensmittelversorgung und Lebensmittelflüsse sowie die Abschätzung der damit verbundenen Umweltwirkungen. Dies bildet einen wichtigen Ausgangspunkt für die im weiteren Projektverlauf zu erarbeitenden kommunalen
Strategien zur nachhaltigeren Gestaltung des städtischen Ernährungssystems.
Dazu wird zunächst mittels Analysen statistischer Daten das landwirtschaftliche Produktionspotential in den gemeinsam mit den Kommunen bestimmten Regionen ermittelt. Im Abgleich mit dem Lebensmittelkonsum in den Kommunen lässt sich so die potentielle regionale Lebensmittelversorgung bestimmen.
Als weiteren Schritt werden die an Produktion, Verarbeitung, Transport und Distribution von Lebensmitteln beteiligten Unternehmen identifiziert. Darauf aufbauend werden die kommunalen Lebensmittelflüsse der wichtigsten Produktgruppen analysiert, um Aufschluss über verkaufte Mengen und Qualitäten sowie über die Relevanz unterschiedlicher Vertriebswege (z.B. Detailhandel, Gastrononmie) zu gewinnen.
Auf dieser Basis und in Zusammenarbeit mit den anderen Teilprojekten werden für ausgewählte Produkte und Beispielmenüs Ökobilanzierungen vorgenommen.
Leitung Subteilprojekt „Bestandsaufnahme kommunaler Lebensmittelflüsse und ihrer Umweltwirkungen“