Ökobilanzen werden vermehrt von Produzenten, Detailhändlern und Konsumenten genutzt, um die ökologische Nachhaltigkeit von Nahrungsmitteln zu bewerten. Ökobilanzen bilden jedoch heute in der Regel nicht alle relevanten Umweltwirkungen der Landwirtschaft vollumfänglich bzw. nicht spezifisch genug ab. So wird die Wirkung der Landwirtschaft auf die Biodiversität und Bodenqualität nur teilweise oder gar nicht berücksichtigt. Diese methodischen Unzulänglichkeiten werden insgesamt der Bewertung landwirtschaftlicher Produkte mittels Ökobilanzen nicht gerecht und können unter Umständen zu Fehlschlüssen führen, wenn verschiedene Produktionsweisen (z.B. extensive vs. intensive Produktion oder biologischer vs. konventioneller Anbau) miteinander verglichen werden.
Ziel des Projektes ist es, die Ökobilanzierung methodisch zur Wirkungsabschätzung spezifischer Umweltaspekte der Landwirtschaft weiterzuentwickeln. Insbesondere sollen Wirkungsabschätzungsmethoden für Biodiversität und Bodenqualität (inkl. Erosion) entwickelt werden.
Die Erweiterung der Ökobilanz-Methode für die Beurteilung von landwirtschaftlichen Produkten aus verschiedenen Produktionsweisen erfolgt für die Landwirtschaft allgemein und nicht spezifisch für eine bestimmte Produktionsweise (z.B. Biolandbau). Mit der geplanten Weiterentwicklung sollen die Diskussionen um die Ökobilanzierung von Labelprodukten wie z.B. Bio-Produkten versachlicht und neue Standards für vergleichende Ökobilanzen zwischen Bio-, IP- und konventionellen-Produkten gesetzt werden. Durch die wissenschaftliche Publikation der Projektergebnisse wird eine Referenz erarbeitet, auf deren Basis zukünftig produktbezogene Ökobilanzierungen kommentiert, bewertet und genutzt werden können.