Das Verbundvorhaben umfasst die Teilprojekte FKZ 19OE057 (FiBL Deutschland e.V), FKZ 19OE088 (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) und FKZ 19OE089 (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft).
Der Fokus des Projektes liegt auf der in der ökologischen Haltung erstlimitierenden Aminosäure Methionin und dem Vitamin B2 (Riboflavin). Zum Ausgleich geringer nativer Methionin- bzw. Riboflavingehalte wird der Einsatz von aminosäurereichen Futtermitteln und der Einsatz eines hefebasierten Futtermittels mit hohem natürlichem Riboflavin-Gehalt berücksichtigt. Weit verbreitete schnell und langsam wachsende Herkünfte werden einbezogen. Als Fütterungsstrategien werden Konzepte, die auf der Verfütterung von Alleinfuttermischungen basieren, mit der Fütterung von Grünfuttersilagen und der Grünauslaufhaltung verglichen. Mit einer angereicherten Haltungsumwelt sollen Federpicken und Kannibalismus minimiert werden. Sowohl die Feststallhaltung als auch die Mobilstallhaltung werden einbezogen.
Das Projekt fokussiert in vier Arbeitspaketen zentrale Fragestellungen der ökologischen Putenmast in Bezug auf Genotyp, Fütterung und Haltung. Arbeitspaket (AP) 1 umfasst die Projektkoordination. Ziel von AP 2 ist es, relevante Futtermittel für die ökologische Putenfütterung mit hohen nativen Gehalten an erstlimitierenden Aminosäuren und Vitaminen zu identifizieren. Ausgewählte relevante Eiweißfuttermittel werden auf die Verdaulichkeit der erstlimitierenden Aminosäure (EAS) überprüft. Hierzu werden Verdauungsversuche mit männlichen Aufzuchtputen für ökokonforme und proteindichte Eiweißfuttermittel durchgeführt. In AP 3 werden aus zwei Versuchsreihen Richtwerte für den Bedarf an EAS für schnell und langsam wachsende Putenherkünfte auf ökologische Fütterungs- und Haltungsbedingungen übertragen sowie der Beitrag von Grünfuttermitteln und Grünauslauf für die Aminosäureversorgung eingeschätzt und bewertet. Es werden Dosis-Wirkungsversuche mit einer schnell und einer langsam wachsenden Putenherkunft durchgeführt. Es werden vier Behandlungen getestet, die sich in der AS-Versorgungsstufe im Alleinfutter bzw. im Ergänzer unterscheiden. In AP 4 werden aus zwei Versuchsreihen Richtwerte für den Bedarf an Riboflavin für schnell und langsam wachsende Putenherkünfte auf ökologische Fütterungs- und Haltungsbedingungen übertragen und hierbei wird der Beitrag von Grünfuttermitteln und Grünauslauf für die Riboflavinversorgung von Mastputen eingeschätzt und bewertet. Dabei wird unterstellt, dass die Riboflavinversorgung vom Leistungsniveau abhängig ist. Es erfolgt eine Prüfung für zwei AS-Versorgungsstufen (100 % und 90 % Bedarfsdeckung). Entsprechend wird auch die Ausstattung für Vitamin B2 zurückgenommen. Die Versorgung mit Vitamin B2 wird in 10 %-Schritten bis auf ein Niveau von 50 % der für konventionelle Genotypen angegebenen Bedarfsdeckung reduziert. Mit diesem Versuchsansatz wird somit geprüft, ob bei reduzierter Aminosäurenversorgung eine reduzierte Vitamin-B2-Versorgung möglich ist.
Koordination