Innere Parasiten, sind eines der wichtigsten Gesundheitsprobleme von kleinen und grossen Wiederkäuern. In den letzten Jahrzehnten wurden Infektionen mit inneren Parasiten mit chemisch-synthetischen Anthelminthika kontrolliert. Der hochfrequente Einsatz dieser Medikamente hat zu resistenten Parasitenpopulationen geführt. In einer gross angelegten Studie des FiBL konnte gezeigt werden, dass die Resistenzproblematik in der Schweiz insbesondere bei kleinen Wiederkäuern grösser ist, als dies angenommen wurde (bis zu 95 % der Parasitenpopulationen sind resistent gegen ein oder mehrere Anthelminthika; (Heckendorn et. al., 2017)). Bei Rindern wurden kürzlich (2019) in den Kantonen Jura, Bern und Neuenburg zum ersten Mal in der Schweiz Anthelminthika Resistenzen nachgewiesen.
In den ersten beiden Projektjahren (2018 und 2019) fokussierte das Projekt auf die Resistenzsituation bei kleinen Wiederkäuern (Schafe und Ziegen) im Kanton Waadt. Das Projekt hatte weiter zum Ziel, den Kleinwiederkäuerhaltern die Resistenzproblematik konkret aufzuzeigen und Ihnen Werkzeuge in die Hand zu geben, um das Fortschreiten der Resistenzbildung zu verlangsamen.
Im aktuellen Projektjahr (2020) werden die begonnen Arbeiten mit Ziegenhaltern fortgeführt. Parallel wird die Resistenzsituation bei Rinderparasiten genauer untersucht. Im Gegensatz zu kleinen Wiederkäuern wird davon ausgegangen, dass die Problematik bei Rindern weniger gravierend ist und einem raschen Fortschreiten der Resistenzentwicklung deshalb noch effizient vorgebeugt werden kann.
Sämtliche durchgeführten angewandten Forschungsarbeiten werden in Form von Kursen an einen grösseren Kreis von Landwirten und Berater weitergegeben.