Ziel der vorliegenden Studie ist es, eine Diskussionsgrundlage für die Entwicklung einer zukunftsfähigen und ökologisierten Landwirtschaft in Deutschland im Jahr 2050 zu erarbeiten. Diese ökologisierte konventionelle Landwirtschaft zeichnet sich aus durch eine weitgehend klimaschonende Bewirtschaftung, eine deutliche Erhöhung der biologischen Vielfalt, signifikant verringerte Schadstoffeinträge, eine verbesserte Nutztierhaltung und eine gentechnikfreie und schadstofffreie Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln, Futtermitteln und - falls erforderlich und möglich - von Biomasse.
Folgende Fragen werden in dieser Studie beantwortete:
Fazit: Eine Realisierung diese Ziele ist nur mit einer deutlichen Ernährungswende möglich
Auf Basis einer umfangreichen Literaturauswertung und ergänzender Expertengespräche wurden in einer Bestandsanalyse die Situation der Umweltmedien Boden, Klima, biologische Vielfalt und Wasser sowie des Bereichs Tierwohl erfasst. Betrachtet wurde der internationale und nationale Status quo, der Bezug zur Landwirtschaft sowie politische Zielsetzungen und der Stand ihrer Umsetzung.
Für die Modellierung einer Landwirtschaft bis zum Jahr 2050 wurden sieben Themen ausgewählt, deren Einfluss für die Entwicklung der Landwirtschaft von besonderer Bedeutung ist: Bevölkerung, Gesellschaft (Werte und Konsum), Flächennutzung, Klima, Sozioökonomie, Agrarhandel und technischer Fortschritt. Auf Basis vorliegender Studien wurden Annahmen für diese Rahmenbedingungen getroffen.
Auf Grundlage dieser Rahmenbedingungen wurden zwei Zukunftsmodelle beschrieben: eine Business-As-Usual/B.A.U-Landwirtschaft und das Greenpeace-Zukunftsmodell 2050 einer ökologisierten konventionellen Landwirtschaft mit ihren entsprechenden Auswirkungen auf die für die Produktion von Lebensmitteln verfügbare Fläche und auf den landwirtschaftlichen Ertrag.
Ausgehend von dem aktuellen Ernährungsverhalten der deutschen Bevölkerung wurden drei mögliche Entwicklungspfade für 2050 skizziert: eine große Ernährungswende mit einem deutlich reduzierten Fleischverzehr (mind. 50 Prozent), eine kleine Ernährungswende mit reduziertem Fleischverzehr (< 25 Prozent) und ein weitgehend konstantes Ernährungsverhalten „as usual“ mit leicht verringertem Fleischverzehr (< 10 Prozent).
Die den entsprechenden Entwicklungspfaden zugrunde liegenden Verzehrsmengen bei einem Bevölkerungsanteil von 76/80 Millionen Einwohnern wurden dann den entsprechenden Produktionsmengen aus den Zukunftsmodellen einer ökologisierten Landwirtschaft gegenübergestellt und es wurde überprüft, ob die entsprechenden Produktionsmengen bei einem Selbstversorgungsgrad von 100 % bei den relevanten Lebensmittelgruppen ausreichen, um die Bevölkerung zu ernähren.
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