Die neue Strategie Pflanzenzüchtung Schweiz 2050 wurde vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in Zusammenarbeit mit Fachexperten aus der öffentlichen und privaten Züchtung, der Forschung, dem Saatguthandel und dem Bauernverband erarbeitet. Mit der neuen Strategie kommuniziert der Bund die Schwerpunktlegung in der Züchtung neuer Sorten. Auch wird ein Rahmen geschaffen, für eine stärkere Koordination innerhalb der Züchtungsgemeinschaft in der Schweiz.
Die Ziele für neue Sorten gliedern sich auf in drei Teilbereiche. Erstens, die qualitativen Anforderungen, zweitens, die nachhaltige Wirkung der Pflanzenzüchtung bei den Produzenten sowie vor- und nachgelagerten Bereichen und drittens, die Wirkung der Pflanzenzüchtung auf die Ernährungsgrundlage in der Schweiz und weltweit sowie auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Vision 2050 ist ambitiös: "Die Schweizer Pflanzenzüchtung ist mit ihren hervorragenden Sorten und Kompetenzen tragender Pfeiler einer nachhaltigen und innovativen Land- und Ernährungswirtschaft."
Text: Sascha Weber, die grüne, Nr. 18/2016
Kommentar von Urs Niggli, Direktor des FiBL Schweiz
Die Nutzpflanzenzüchtung für den Biolandbau hat in der Schweiz einen grossen Stellenwert im Gesamtvergleich. Mittels Finanzierung durch Stiftungen und Private kommt man auf 20% aller Züchtungsinvestitionen. Im internationalen Vergleich ist die Schweiz in der Biozüchtung zusammen mit Deutschland sogar weltweit führend. Der Biolandbau stellt hohe Anforderungen an die Pflanzenzüchtung. Beispielsweise sind geschlossenen Produktionskreisläufe mit minimaler externer Nährstoffzufuhr, oder die Bodenfruchtbarkeit zentrale Elemente. Auch ist ein hohes Mass an Selbstregulierungsmechanismen gefordert. Als Beispiel dient der Mais, der schon früh ein starkes Wachstum haben sollte, kombiniert mit einer optimalen Blattarchitektur um Unkräutern erfolgreich entgegenzuwirken. Dies ist ein schwieriges Zuchtziel, welches weltweit noch niemand mit Erfolg erreicht hat. Das FiBL unterstützt die Biozüchter, forscht an wichtigen Bio-Merkmalen wie Nährstoffeffizienz, Symbiosen oder Mischkultureignung und legt den Fokus auf Kulturen mit beschränkter Sortenauswahl.
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