Der neue Leitfaden (Manual) und die Evaluations-Toolbox, die für die Unterstützung des europäischen wie auch nationaler Aktionspläne für die biologische Landwirtschaft entwickelt wurde, wurde dem Ständigen Ausschuss für den Biolandbau an seiner Sitzung vom 2. Juli präsentiert und mit den Ländervertretern und der EU-Kommission diskutiert.
Frau Mariane Monod, Vertreterin des französischen Landwirtschaftsministeriums, erklärte: «Eine solche Evaluations-Toolbox und der Leitfaden sind sehr nützlich und hilfreich in der Entwicklung und Neuausrichtung von Politikmassnahmen für die Biolandwirtschaft in Frankreich.»
Der Leitfaden und die Evaluations-Toolbox sind die wichtigsten Resultate des ORGAP-Projektes, welches durch die Europäische Kommission finanziert wurde, um diese bei der Evaluation des europäischen Aktionsplans für die biologische Landwirtschaft zu unterstützen. Das Handbuch soll Personen, Organisationen und Institutionen, die mit der Initiierung, Umsetzung, Revision und Neuformulierung von regionalen, nationalen und europäischen Biolandbau-Aktionsplänen zu tun haben, inspirieren und unterstützen.
Otto Schmid vom FiBL in Frick (Schweiz), der das Projekt europaweit koordinierte, sagte: «Die zehn Projektpartner arbeiteten drei Jahre, um die Erfolgsfaktoren von Aktionsplänen zu verstehen, gestützt auf frühere Erfahrungen in anderen Forschungsprojekten und auf das Feedback von zahlreichen Akteuren, die in nationalen Biolandbau-Aktionsplänen beteiligt sind. Der Leitfaden mit den Goldenen Regeln für die erfolgreiche Entwicklung, Überwachung und Evaluation von Aktionsplänen ist eine wichtige Ressource für die verschiedenen Akteure. Ein besonderer Dank gilt der EU-Kommission, welches dieses Projekt im 6. Forschungs-Rahmenprogramm unterstützt hat.»
Die Evaluations-Toolbox, die den Leitfaden ergänzt, ist ebenfalls elektronisch abrufbar. Sie führt durch die verschiedenen Schritte einer Aktionsplans-Entwicklung und enthält eine Auswahl von möglichen Indikatoren zur Überprüfung der verschiedenen Ziele solcher Pläne. Sie zeigt zudem, wie die Beteiligung von Akteuren gefördert und evaluiert werden kann.
Nic Lampkin von der walisischen Hochschule in Aberystwyth, welche die Federführung bei der Entwicklung der Toolbox hatte, hielt fest: «Politik-Evaluation ist heute gut etabliert, um effektivere staatliche Politikmassnahmen und Aktionen sicherzustellen. Es ist uns gelungen, die spezifischen Fragestellungen des Biolandbau-Sektors mit der bisher angewandten Evaluations-Methodik zu verknüpfen, welche durch die EU-Kommission und Mitgliedsländer verwendet wird. Dies trägt hoffentlich zu einer besseren Förderpolitik für die biologische Landwirtschaft in Europa bei.»
Der Inhalt dieser Pressemitteilung entspricht nicht notwendigerweise der Sichtweise der EU-Kommission; sie antizipiert in keiner Weise die zukünftige Politik der EU-Kommission auf diesem Gebiet.
Weiterführende Informationen
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Kontaktperson am FiBL: Otto Schmid
Bestellung/Download
Leitfaden und die Evaluations-Toolbox im FiBL-Shop
Hintergrund: Das ORGAP-Projekt
Der europäische Aktionsplan für die biologische Landwirtschaft wurde von der Europäischen Kommission im Jahr 2004 lanciert. Siehe: http://ec.europa.eu/agriculture/qual/organic/plan/index_en.htm
Viele europäische Länder haben seither nationale oder regionale Aktionspläne entwickelt, um den Biolandbau zu fördern und zu unterstützen. Für Details siehe: www.orgap.org.
Das EU-finanzierte ORGAP-Projekt «Europäischer Aktionsplan für die biologische Landwirtschaft – Entwicklung von Kriterien und Verfahren für die Evaluation des Europäischen Aktionsplanes für die Biolandwirtschaft» begann 2005 und wird im Jahre 2008 beendet. Hintergrund für den Leitfaden und die Toolbox war die Analyse des Inhaltes und bereits durchgeführter Evaluationen von nationalen (und regionalen) Aktionsplänen sowie Workshops und Gespräche mit Akteuren, um relevante Themen und Indikatoren zu ermitteln und die Toolbox zu testen.
Projekt Partner
Folgende Partner waren im ORGAP-Projekt beteiligt:
- Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Schweiz
- Aberystwyth University, Institute of Rural Sciences, Wales (Vereinigtes Königreich)
- Universität Hohenheim, Department Landwirtschaftliche Betriebslehre, Deutschland
- University of Southern Denmark (SDU), Department of Political Science and Public Management, Dänemark
- Polytechnic University of Marche (DIIGA), Italien
- IFOAM EU-Gruppe, Brüssel, Belgien
- Institute for Sustainable Development, Slowenien
- Research Institute of Agricultural Economics (VÚZE), Tschechien
- Agricultural and Rural Development Department, Agricultural Economics Research Institute (LEI), Niederlande
- Sociedad Española de Agricultura Ecológica (SEAE), Spanien