Erste Ergebnisse zeigen auf, dass Konsumentinnen und Konsumenten eine ziemlich genaue Vorstellung von einer schonenden Verarbeitung haben. So sei ein Produkt schonend verarbeitet, wenn der Gehalt an wichtigen Nährstoffen, der Geschmack und der natürliche Zustand des Ursprungsprodukts nicht bzw. möglichst wenig beeinträchtigt werde. Zudem solle das Ausgangsprodukt bei der Verarbeitung nicht bzw. möglichst wenig "gestresst" werden. Das heisst: Die Belastung, die auf das Produkt etwa in Form von Hitze und Druck ausgeübt wird, sowie die Anzahl Prozessschritte, die ein Produkt durchläuft, sollen möglichst gering gehalten werden.
Kennzeichnung wäre wichtig
Mit der Frage, ob ein bestimmtes Produkt als «schonend verarbeitet» bezeichnet werden kann oder nicht, taten sich die Befragten aber schwer. Sowohl bei einem bekannten Produkt wie UHT-Milch als auch bei einem unbekannten Produkt wie PEF-Fruchtsaft, der mit elektrischen Impulsen behandelt ist, waren sich die Befragten unsicher. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Kennzeichnung für schonend verarbeitete Produkte sehr wichtig wäre. Dafür müssen der Begriff der schonenden Verarbeitung und entsprechende Beurteilungskriterien aber erst definiert werden.
Dies wird im Rahmen des Forschungsprojektes erfolgen. Dieses hat zudem zum Ziel, einen Praxisleitfaden für die Biolebensmittelverarbeitung zu erstellen. Dieser gibt Lebensmittelverarbeitern ein Instrument zur Hand, mit Hilfe dessen sie entscheiden können, ob eine Verarbeitungstechnologie den Grundprinzipien der biologischen Lebensmittelverarbeitung entspricht wie schonende Verarbeitung, hohe Lebensmittelqualität, geringe Umweltwirkung und hohe Akzeptanz bei Konsumentinnen und Konsumenten. Für Labbeling-Organisationen stellt der Praxisleitfaden ein Instrument zur Verfügung, mit dessen Hilfe Innovationen in der Lebensmittelverarbeitung auf deren Vereinbarkeit mit den Prinzipien des Biolandbaus evaluiert und bewertet werden können.
Weitere Informationen
Kontakt
Link
fibl.org: Projekt "Leitfaden für die Biolebensmittelverarbeitung" in der FiBL-Projektdatenbank