Die junge Generation der Biobewegung hat sich vergangene Woche am FiBL in Frick versammelt und sich während zwei Tagen über Nachhaltigkeit im Ernährungssystem ausgetauscht. Dabei wurde klar, dass der Biosektor und deren Akteur*innen eine Vorreiterrolle haben und ein wichtiger Bestandteil eines zukünftigen Ernährungssystems sind.
Im Panel am ersten Tag hat sich gezeigt, dass unser zukünftiges Ernährungssystem folgende Aspekte aufweisen sollte: eine grössere Wertschätzung für Lebensmittel, eine gerechtere Entlöhnung innerhalb der Wertschöpfungskette und eine umweltverträgliche Lebensmittelproduktion. Dazu brauche es soziale, ökonomische und politische Innovationen, aber auch eine Aufklärung der Konsument*innen.
Rob Hopkins, Mitbegründer des "Transition Network", hat in seinem inspirierenden Vortrag aufgezeigt, dass der Klimawandel es zwingend nötig macht, unsere Vorstellungskraft wieder neu zu entdecken und mutig zu denken. Des Weiteren teilten Jungunternehmer*innen, Landwirt*innen und Aktivist*innen aus ganz Europa ihre eigenen Erfahrungen aus der Arbeit für zukunftsträchtige Lebensmittelsysteme. Auch hier wurde klar, dass eine gut vernetzte Gemeinschaft zentral ist, um Änderungen langfristig voranzutreiben. Der Philosoph Joe Slater diskutierte mit dem Publikum über die moralische Verpflichtung, sich für eine nachhaltige Landwirtschaft stark zu machen und ETH Professorin Johanna Jacobi zeigte ermutigende Beispiele von agrarökologischem Wandel aus aller Welt.
In Diskussionsgruppen tauschten sich die Teilnehmenden während des Events über selbst eingebrachte Themen aus. Unter anderem diskutierten die Teilnehmenden wie Biolebensmittel für alle zugänglich gemacht werden können, wie der ukrainische Biosektor während dem Krieg unterstützt werden kann und teilten ihre Erfahrungen mit geschlechterbedingter Diskriminierung in der Landwirtschaft.
Das Organics Europe Youth Event hat die Teilnehmenden animiert, das gegenwärtige Ernährungssystem kritisch zu betrachten, Ideen gross zu denken und sich zu vernetzen. Das Event wurde gemeinsam von IFOAM Organics Europe, FiBL Schweiz und Bio Suisse organisiert.