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Mehr Sicherheit bei der Biozertifizierung

Wie kann ein proaktives Risikomanagement versuchten Betrug frühzeitig erkennen und verhindern? Wie gehen Händler, Labelorganisationen, Zertifizierer und Behörden bei Betrugsfällen mit Biolebensmitteln vor? Dies waren die zentralen Themen, welche 60 Fachleute am ersten Europäischen Workshop zur Vermeidung von Betrug im Biolandbau bearbeiteten, der am

2. und 3. Oktober am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in Frick stattfand.

Der Markt für Biolebensmittel wächst rasant, in Europa, in Nordamerika und in Asien. Handelsströme werden zunehmend international, und beim Bezug von Ökorohstoffen treten vielerorts Engpässe auf. Damit steigt auch der Anreiz für diejenigen, die es mit den Bioanforderungen nicht so genau nehmen, in diesen lukrativen Markt einzusteigen.

Betrug ist ein Phänomen, das in unserer Gesellschaft nie vollständig ausgeschlossen werden kann. Auch der Biomarkt, der bereits heute über die beste Qualitätssicherung des gesamten Lebensmittelmarktes verfügt, ist davor nicht gänzlich gefeit. Jeder Betrugsfall trägt zur weiteren Verbesserung der Biozertifizierung bei. Qualitätssicherung ist lernfähig, der Schlüssel dazu ist die grenzüberschreitende Kommunikation von Kontroll- und Zertifizierungsstellen, Handelsunternehmungen, Labelorganisationen und Behörden.

Bekannte Betrugsfälle zu analysieren, Ursachen zu erkennen und Präventionsmassnahmen einzuleiten – zu diesem Zweck trafen sich am FiBL in Frick in der Schweiz am 2. und 3. Oktober 60 Experten und Expertinnen des Handels, der Ökokontrollstellen und zuständigen Behörden. «Gerade der fachübergreifende Ansatz unter breiter Beteiligung aller betroffenen Akteure war bei der Analyse besonders wertvoll», so Bo van Elzakker, einer der Initiatoren der internationalen Konferenz.

Die Teilnehmenden erörterten sektorale Massnahmen wie hausinterne Qualitätssicherungssysteme von Handels- und Importunternehmen, die Einsatzmöglichkeiten von Rückstandsanalysen, Cross Checks und von elektronischen Zertifikaten, ein internationales Schnellwarnsystem, eine verstärkte Risikoorientierung bei der Überwachung durch die zuständigen Kontrollstellen und EU-Behörden sowie eine intensivere Transparenz und Kommunikation. Die Ergebnisse der Tagung, darunter auch ein Code of Good Practice für die Zertifizierungsstellen sowie die Handelsunternehmen sollen unter anderem auf der BioFach 2008 vorgestellt werden.

Am «European Workshop, How to Prevent Fraud» nahmen 60 Experten aus Grossbritannien, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Spanien sowie den USA und China teil. Es ist eine Initiative von Agro Eco, Niederlande; FiBL, Schweiz; GfRS, Deutschland; International Organic Accreditation Service (IOAS), USA sowie dem europäischen Zusammenschluss der Zertifizierungsstellen European Organic Certifier Council (EOCC).

Der Workshop wurde finanziell unterstützt vom Schweizerischen Staatssekretariat für Wirtschaft (seco), dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg sowie vom EOCC.

Weiterführende Informationen

Kontaktperson am FiBL: Beate Huber

Medienmitteilung zum Download