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Kopf hoch: Das FiBL setzt sich für aufrechtes Verladen von Hennen ein

Frau mit Huhn auf dem Arm.

Milena Burri verantwortet am FiBL das Projekt zur Stessreduktion bei der Geflügelschlachtung. (Foto: FiBL, Adrian Krebs)

Die konventionelle Ausstallung von Legehennen mit Kopf nach unten führt zu Stress und kann zu Verletzungen bei den Tieren führen. Dies soll sich ändern. Dazu hat die Nutztierschutz-Organisation KAGfreiland gemeinsam mit dem FiBL Schweiz und dem Schweizer Tierschutz STS eine tierfreundlichere Ausstallmethode getestet.

Für das FiBL ist Nutztierspezialistin Milena Burri für das Projekt "Geflügelschlachtung – Stressreduktion vom Ausstallen bis zum Tod" zuständig. Daran beteiligt sind auch KAGfreiland, die heute eine Medienmitteilung und in der aktuellen Ausgabe ihres Magazins einen Artikel zum Projekt veröffentlicht hat, sowie der Schweizer Tierschutz STS. Wir haben Milena Burri ein paar Fragen zum Projekt gestellt.

Wie ist es zu diesem Projekt gekommen?

Milena Burri: Wir beschäftigen uns am FiBL seit einiger Zeit bereits ausführlich mit der Stressreduktion bei der Schlachtung und Hoftötung von Rindern, Schweinen und Kleinwiederkäuern. Neu hinzugekommen ist 2024 nun dieses Projekt zur mobilen Schlachtung von Geflügel. Beim Geflügel ist das Ausstallen ein bedeutender Stressfaktor. Wir messen nun Stressparameter im Blut und machen Verhaltensbeobachtungen. Legehennen und Bruderhähne aus Volierenhaltung werden üblicherweise an den Beinen rausgezogen, kopfüber aus dem Stall getragen und dann beim Stallausgang in Kisten gelegt.

Was passiert, wenn eine Henne kopfüber ausgestallt wird?

Neben Stress kann es auch zu Atemnot führen und die Herztätigkeit beeinträchtigen. Denn Vögel haben kein Zwerchfell, was heisst, dass dann alle Organe Richtung Kopf rutschen und auf andere Organe drücken.

Wie funktioniert die neue Methode?

Man fährt mit Wägelchen in den Stall, auf denen die Kisten stehen. Dann greift man jeweils ein bis maximal zwei Hühner aufrecht um den Körper und legt sie in die Kiste. Anschliessend fährt man die Kisten aus dem Stall.

Das braucht aber deutlich mehr Zeit beim Ausstallen?

Ja, bei den ersten beiden Versuchen, die wir durchgeführt haben, braucht es 1,3 bis 1,5 mal soviel Zeit. Zudem mussten wir die Wägelchen konstruieren, um die Kisten in den Stall zu fahren. Danach braucht es eine spezielle Zange um die Kisten zu stapeln und auf die Palette zu heben, das Prinzip ist ähnlich wie bei einem Gabelstapler. Wir stehen erst am Anfang des Projekts und die Methoden müssen noch optimiert werden.

Gibt es die Möglichkeit, diese Mehrkosten abzuwälzen respektive zu vermarkten?

Bis anhin nicht, im Moment wollen wir einfach mal anfangen, das Thema gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten zu etablieren, Untersuchungen zu machen und das ohne allzu stark Druck zu machen.

Interview Adrian Krebs, FiBL

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Milena Burri

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