Citrus Greening, auch bekannt als Huanglongbing oder HLB, ist die gefährlichste Zitruspflanzenkrankheit weltweit. Finanziert vom Coop Fonds für Nachhaltigkeit arbeitet das FiBL Schweiz seit 2011 zusammen mit Partnern aus Mexiko an der Entwicklung und Erprobung verschiedener Massnahmen zur Eindämmung von Citrus Greening im Biolandbau. Dabei geht es sowohl um direkte und indirekte Massnahmen zur Reduktion des Krankheitsbefalls als auch um Strategien zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Zitruspflanzen gegen die Krankheit.
Die neue Website citrus-greening.fibl.org informiert in englischer und spanischer Sprache über die aktuellen Aktivitäten des Forschungsprogramms.
Biokohle, ein Pilz und natürliche Biodiversität
Die bislang erzielten Forschungsergebnisse zeigen, dass eine optimale Kombination der vielversprechendsten Innovationen der richtige Weg ist, um HLB-Infektionen in biologisch bewirtschafteten Zitrusplantagen zu bekämpfen. Folgende Massnahmen haben sich bewährt:
- Der alternierende Schnitt des Unterbewuchses, bei welchem Streifen von Vegetation nicht gemäht werden – zur Förderung der natürlichen Artenvielfalt und von Nützlingen.
- Die Anwendung des insektenpathogenen Pilzes Metarhizium anisopliae bei bestimmten Schwellenwerten – um die Zahl der Insekten zu reduzieren, die die Krankheit übertragen.
- Die Verwendung von Biokohle in Kombination mit organischen Düngemitteln – zur Verbesserung der Wasser- und Nährstoffaufnahme der Zitrusbäume.
Weiter werden verschiedene Deckfrüchte mit Leguminosen, nährstofffixierenden Mikroorganismen und Mikronährstoffen getestet. Damit soll die Bodenfruchtbarkeit verbessert und die Nährstoffversorgung der Zitrusbäume gestärkt werden, um ihre Resistenz gegen die Krankheit zu erhöhen. Ausserdem werden verschiedene Pflanzenextrakte in Kombination mit insektenpathogenen Pilzen getestet, um den Käfer, der die Krankheit überträgt, besser zu regulieren.
Wissenstransfer von Mexiko in die bedrohte Mittelmeerregion
Die Forschungsaktivitäten des Programms werden derzeit an zwei Standorten in Mexiko durchgeführt. Darüber hinaus sollen die oben genannten Techniken weltweit validiert werden. Da Citrus Greening auch eine Bedrohung für die Mittelmeerländer darstellt, ist das Forschungsteam daran interessiert, sich mit europäischen Partnern zu vernetzen, um die relevantesten Massnahmen in biologisch bewirtschafteten Obstanlagen einzuführen.
Um diesen Wissensaustausch zu starten, organisierte das FiBL zusammen mit Partnern aus Mexiko und Spanien sowie dem Komitee für biologischen Landbau der spanischen Gemeinde Valenzias (CAECV) im Juni 2022 das Webinar "The challenge of fighting emerging pests and diseases: The case of Huanglongbing (HLB) of citrus fruits in Mexico and Spain". Eines der Ziele des Online-Seminars war es, über die Situation von Citrus Greening und dessen Überträger in Mexiko und Spanien zu informieren. Zudem wurden Forschungsergebnisse vorgestellt, die von den Produzent*innen in die Praxis umgesetzt werden können. Das Seminar diente den Produzent*innen auch dazu, untereinander Wissen und Erfahrungen über das Management dieser Krankheit in biologischen Zitrusbetrieben auszutauschen. Ein nächstes Treffen ist im Jahr 2023 mit italienischen Partnern geplant.
Weitere Informationen
Kontakt
Links
- citrus-greening.fibl.org: Neue Plattform zu Citrus Greening (auf Englisch)
- citrus-greening.fibl.org: Neue Plattform zu Citrus Greening (auf Spanisch)
- fibl.org: Programm des Treffens im Juni 2022 (337.4 KB)
Partner
- Citricos EX, Programa Orgánico
- Universidad Nacional de Mexico (UNAM)
- Colegio de Postgraduados
- Ultraquimia
- Industrial Juice Producers
Finanzierung
Coop Fonds für Nachhaltigkeit