Wie nachhaltig ist mein Unternehmen? Wo sind Schwachpunkte, wie kann ich mich verbessern? Wie kann ich meine Leistungen glaubwürdig kommunizieren? Und wo stehe ich im Vergleich zu meinen Mitbewerbern? Für Firmen und Verbände mit hohen Ansprüchen an Ökologie, Nachhaltigkeit und Ethik im Lebensmittelsektor ist es schwierig, diese komplexen Fragen anzugehen.
Oftmals umfasst der Einflussbereich von Unternehmen auch landwirtschaftliche Betriebe in Drittländern, in den landwirtschaftliche Rohwaren unter ökologisch und sozial prekären Bedingungen hergestellt werden. Bis jetzt gab es kein geeignetes Instrument, um die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen inklusive ihres Einflussbereiches in der Landwirtschaft sichtbar und vergleichbar zu machen.
Mit SMART präsentiert das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) nun eine Methode, um Nachhaltigkeit von Firmen im Lebensmittelsektor und von landwirtschaftlichen Betrieben zu bewerten. SMART fusst auf den Richtlinien, die 2012 von der Welternährungsorganisation FAO veröffentlicht worden sind. Das Regelwerk unter dem Titel "Sustainability Assessment of Food and Agriculture Systems" (SAFA) gibt den Rahmen vor, um Nachhaltigkeit im Lebensmittel- und Agrarsektor zu bewerten. Es bewertet vier Dimensionen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Soziales, Unternehmensführung. Diese Dimensionen gliedern sich in 20 Themen und insgesamt etwa 60 Zielbereiche.
SMART ist eine am FiBL entwickelte Methode. Sie besteht aus einer Indikatorendatenbank und einer wissenschaftlich fundierten Bewertungsprozedur. Damit lässt sich beurteilen, in wie weit eine Firma die Ziele der SAFA-Leitlinien bereits erfüllt. Dabei wird nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch der vorgelagerte Sektor, ihr Rohwarenbezug, abgebildet. So können Firmen ihre ökologischen, sozialen und ökonomischen Leistungen ganzheitlich bewerten lassen, das Ergebnis kommunizieren und Optimierungsmöglichkeiten finden. Durch eine SAFA-konforme Nachhaltigkeitsanalyse werden Unternehmen zu Pionieren für Glaubwürdigkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit.
An der Informationsveranstaltung in Frankfurt, welche gemeinsam von FiBL und der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller organisiert wird, erhalten Teilnehmer vertieft Einblick in die Funktionsweise von SMART und dessenn Vorteile. Zudem werden die Ergebnisse der im Februar 2013 abgeschlossenen Pilotstudien mit vier Firmen und Verbänden vorgestellt. Diese werden aus erster Hand erläutern, welche Erfahrungen sie mit dem Einsatz von SMART gemacht haben.
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Christian Schader, FiBL Schweiz