Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome

Gross und Klein erleben Bioforschung

Impressionen des Tags der offenen Tür 2018 am FiBL. (Foto: FiBL, Thomas Alföldi)

Foto: FiBL, Thomas Alföldi

Foto: FiBL, Thomas Alföldi

Foto: FiBL, Thomas Alföldi

Foto: FiBL, Andreas Basler

Foto: FiBL, Andreas Basler

Foto: FiBL, Andreas Basler

Foto: FiBL, Thomas Alföldi

Foto: FiBL, Thomas Alföldi

Grossandrang in Frick: Die wissenschaftliche und praxisnahe Arbeit des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL stösst auf grosses Interesse. Am Tag der offenen Tür des FiBL war von informativen über kulinarische bis hin zu märchenhaften Attraktionen für Jung und Alt etwas dabei.

(Frick, 19. August 2018) Rund 4000 Besucherinnen und Besucher packten heute die Gelegenheit beim Schopf, Forschenden des FiBL über die Schulter zu schauen. Am Tag der offenen Tür präsentierten Expertinnen und Experten an 14 Ständen ihre Arbeit dem breiten Publikum. Für Landwirtinnen und Landwirte gab es praxisnahe Tipps in den Führungen durch die Obstanlagen, die Rebberge und die Labors.

Mit Horn oder ohne Horn, das ist hier die Frage

Rund 90 Prozent der Rinder werden derzeit enthornt als Folge des wirtschaftlichen Druckes: So haben mehr Tiere Platz im Stall. FiBL-Forscherin Anet Spengler und FiBL-Beraterin Claudia Schneider lieferten in einer Infoveranstaltung zur Hornkuhinitiative Argumente, die dafür sprechen, die Praxis des Enthornens zu überdenken. "Enthornen ist eine schmerzhafte Prozedur. Hörner sind lebendige, durchblutete und lebenslang wachsende Organe, die die Tiere zur Kommunikation und Körperpflege brauchen", sagte Anet Spengler. "Wir empfehlen, die Initiative anzunehmen."

Pestizide reduzieren in der Schweiz

Aktuelle Volksinitiativen fordern, Pestizide aus der Landwirtschaft zu verbannen. Auch der Bund verfolgt einen nationalen Aktionsplan zur Pestizidreduktion. Eine mögliche Lösung wäre, die Schweiz komplett auf Biolandbau umzustellen. Ein Szenario, das an einer öffentlichen Diskussionsrunde am Tag der offenen Tür des FiBL diskutiert wurde. "Die negativen Auswirkungen der Pestizide auf Umwelt und Gesundheit könnten drastisch vermindert werden", sagte Lucius Tamm, Leiter des Departements für Nutzpflanzenwissenschaften am FiBL, in seinem Vortrag. "Die grossflächige Umsetzung der Vision Bioland Schweiz wäre jedoch höchst anspruchsvoll, da Anbautechnik, Markt und Agrarpolitik stark umgestellt werden müssten und Ertragsminderungen zu erwarten wären."

Das FiBL arbeitet seit 30 Jahren an der Entwicklung neuer biologischer Pflanzenschutzstrategien. Wie etwa Pflanzenextrakte gegen Pilzkrankheiten oder nützliche Wespen, welche ihre Eier in Blattläusen und anderen Pflanzenschädlingen ablegen und sie damit abtöten. "Diese Entwicklungen müssen nun beschleunigt werden, damit der Biolandbau auf allen Betrieben funktionieren kann", so Tamm.

Resistente Äpfel, robuste Erbsen und gentechfreie Baumwolle

Stände, Führungen und eine Infoveranstaltung zeigten, wie etwa Äpfel als permanente Kultur einem besonders grossen Druck an schädlichen Pilzen, Bakterien und Insekten ausgesetzt sind. Um tolerante Sorten zu finden, leistet das FiBL privaten Züchtern wie Poma Culta wissenschaftliche Begleitung. Auch wenig züchterisch bearbeitete Kulturen wie Erbse oder Lupine werden vom FiBL in ihrer Weiterentwicklung unterstützt – gemeinsam mit Züchterinnen, Landwirten, Verarbeiterinnen und Händlern.

Auch in Übersee engagiert sich das FiBL. So etwa in der partizipativen Baumwollzüchtung in Indien. Gemeinsam mit Bauern werden gentechfreie Biosorten gezüchtet und selektioniert.

Die Entwicklung solch innovativer Züchtungskonzepte, die weltweite Koordination und Unterstützung der Züchtungsakteure sowie die wissenschaftliche Begleitung privater Züchter gehören zu den Schwerpunkten des FiBL als Kompetenz- und Innovationszentrum für Biopflanzenzüchtung.

Weiterführende Informationen

Kontakt

Franziska Hämmerli, Kommunikation, FiBL Schweiz

Download

Medienmitteilung (262.9 KB)
Medienmitteilung (44.5 KB)