(Gießen, 18.03.2011) Professor Stephan Dabbert von der Universität Hohenheim lobte in seiner Rede zum Abschluss der Tagung, dass eine breite Palette von Themen behandelt wurde, so zum Beispiel auch zentrale Fragen der Zukunft wie Klimawandel und Biodiversität. Er wies aber auch daraufhin, dass zum Ganzen in Zukunft auch weitere wichtige Aspekte wie das Thema Energie gehören. So zum Beispiel die Beantwortung der etwas provokanten Frage: Wie hoch muss der Energiepreis werden, bevor die Leute aufhören, Pflanzenschutzmittel zu spritzen? Außerdem gab Dabbert die Anregung, auch die wissenschaftliche Welt außerhalb der angewandten Forschung, die „Grundlagenforschung“, sowie andere Forschungsbereiche, wie die Sensortechnik und die Chemische Ökologie, mit einzubeziehen.
Neben den Forschern konnten bei der Tagung rund 80 Berater und Praktiker aus dem Ökolandbau zu den sogenannten Dialog-Workshops begrüßt werden. Diese Workshops wurden speziell konzipiert, um den Austausch zwischen Forschung und Praxis im Ökolandbau in Gang zu bringen und zu fördern. Das große Interesse von Seiten der Praxis und Beratung hat maßgeblich dazu beigetragen, das Tagungsmotto „Es geht ums Ganze: Forschen im Dialog von Wissenschaft und Praxis“ mit Leben zu füllen. Die Diskussionen zwischen Forschern, Beratern und Praktikern setzen sowohl für die Tagung als auch für die zukünftige Forschung im Ökolandbau wichtige Impulse.
Markus Wiggert von der Bioland-Beratung, der in Bayern als Ackerbauberater tätig ist, sagte: „Es ist etwas Besonderes, das Sie hier schaffen.“ Er lobte die Dialog-Workshops zum Austausch zwischen Praxis und Forschung. Das Experiment sei gelungen und ein guter Auftakt für die Zukunft. Nach seiner Beobachtung haben die Praktiker sich stark in die Diskussion eingebracht und dabei auch die Wissenschaftler beeindruckt. Wiggert betonte auch, dass die Berater in Zukunft wieder gerne mehr Mittler zwischen Forschung und Praxis sein wollen. Für die kommende Tagung sei die Beratung gerne bereit, Top-Themen aus der Praxis einzubringen.
Dr. Uli Zerger von der Stiftung Ökologie & Landbau resümierte als Schirmherr der Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau und letzter Redner der Tagung augenzwinkernd: „Der Kopf ist voll und es wurden viele Gespräche geführt.“ Er bedankte sich bei Professor Günter Leithold (Justus-Liebig-Universität Gießen), dem Gastgeber der Tagung, Dr. Ute Williges vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und Dr. Robert Hermanowski vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Deutschland e.V.) für die Organisation der Tagung. Er lobte ausdrücklich die Arbeit der wissenschaftlichen Gutachter, der Moderatoren und aller Helferinnen und Helfer vor Ort. Er dankte auch der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die ein Tagungscafé als Treffpunkt initiiert hatte, für die Unterstützung der Vernetzung zwischen den Tagungsteilnehmern.
Die Tagung wurde von der Professur für Organischen Landbau an der Justus-Liebig-Universität Gießen, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Deutschland e.V.), dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) und der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) ausgerichtet. Maßgeblich für das Gelingen der Tagung war die Förderung der Tagung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Auch die Beiträge des „Bundesprogramm zur Förderung des Ökologischen Landbaus und anderer Formen der nachhaltigen Landwirtschaft“ sowie zahlreicher Sponsoren aus der regionalen Biolebensmittelbranche hatten einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Tagung. Mit Sachspenden beteiligt haben sich Lacon, Hess Natur-Textilien, Bionade, Alnatura, die Upländer Bauernmolkerei, die Kelterei Heil, tegut... sowie Klatschmohn Naturkost in Gießen.
Die 12. Tagung wird 2013 an der Universität Bonn stattfinden.
Weitere Informationen zur Tagung sind unter www.wissenschaftstagung.de verfügbar.
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Dr. Klaus-Peter Wilbois
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