Nebst Kupfer als Referenzverfahren wurden vier Kupferersatzprodukte sowie Mittelkombinationen getestet. Die Kombination von Kupfer mit Schwefel vermochte die Pflanzen in beiden Versuchsjahren am besten zu schützen, leicht besser als Kupfer alleine. Schwefel als Einzelbehandlung hatte wie die restlichen drei Testprodukte eine mittlere Wirkung. Der kombinierte Einsatz eines Produktes mit einer um 75 Prozent reduzierten Kupfermenge schnitt von allen Verfahren am drittbesten ab. Die drei Testprodukte befinden sich noch in Entwicklung, eine Zulassung ist frühestens 2025 realistisch. Dass die drei Testprodukte könnten in Zukunft interessante Alternativen zu Kupfer darstellen, zeigte auch der kombinierte Einsatz des Testproduktes Nr. 1093 mit einer reduzierten Kupfermenge (vgl. Grafiken).
Kurzfristig gesehen hat im Fall von Sellerie vor allem Schwefel in Kombination mit Kupfer Potenzial, den Kupfereinsatz zu reduzieren. In der Schweiz wurde 2019 mit Netzschwefel Stulln ein Schwefelprodukt gegen Echten Mehltau bei Sellerie bewilligt. Bei dieser Anwendung kann der Nebeneffekt gegen den Schaderreger Septoria genutzt werden. Das heisst: Die Kupfermenge pro Applikation wird reduziert und mit Schwefel entsprechend ergänzt. Alternativ könnte die Kupfermenge insbesondere zu Beginn des Septoria-Befalls reduziert, mit Schwefel ergänzt und bei Bedarf erst gegen Ende der Saison oder bei hohem Befallsdruck erhöht werden.
Im Versuch von 2019 zeigte sich eindrücklich, wie sich ein früher Befall des Pilzes Septoria auf den Ertrag von Knollensellerie auswirken kann. So zeigten alle behandelten Verfahren teils deutliche Mehrerträge im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle. Beim Verfahren mit Schwefel und Kupfer war die Ertragsdifferenz mit einem Plus von 36 Prozent am grössten (vgl. Grafik).
Praxistipps zu vorbeugenden Massnahmen und zur Bekämpfung von Septoria finden sich auf Bioaktuell.ch.
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- Patricia Schwitter
- Samuel Hauenstein
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bioaktuell.ch: Blattfleckenkrankheit (Septoria) bei Sellerie