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FiBL Machbarkeitsstudie zum "Bioland Burgenland" veröffentlicht

Bild Pressekonferenz Kummer, Eisenkopf, Bartel-Kratochvil

Dr. Susanne Kummer (FiBL), Landeshauptmannstellvertreterin Mag. Astrid Eisenkopf und Dr. Ruth Bartel-Kratochvil (FiBL) (Foto: Landesmedienservice Burgenland)

Die burgenländische Landesregierung hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Österreich beauftragt, die Entwicklung hin zum Bioland Burgenland durch eine Machbarkeitsstudie und eine wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung zu unterstützen. Als Zielsetzung wurde eine Steigerung des Bioflächenanteils von 36 % (Stand 2019) auf 50 % bis 2027 formuliert. Diese Steigerung soll mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe einhergehen.

Die Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass das Ziel eines 50 % Bio-Flächenanteils bis 2027 erreichbar ist, wenn sich die Wachstumsraten der letzten Jahre ähnlich fortsetzen. Das liegt nicht zuletzt an der relativ guten Einkommenssituation für Biobetriebe (im Burgenland und generell in Österreich). Vergleichsweise hohe Premiumpreise für Ackerkulturen bildeten in den letzten Jahren ein starkes Bio-Umstellungsmotiv für Ackerbaubetriebe; allerdings schwanken nicht nur konventionelle, sondern auch biologische Erzeugerpreise.

Eine flächenmäßige Ausdehnung des Biolandbaus und dadurch ein zunehmendes Angebot an Bio-Ware kann die Preise zusätzlich unter Druck bringen und damit den ökonomischen Erfolg der Betriebe gefährden. Um die derzeit gegebene betriebswirtschaftliche Attraktivität im Bio-Ackerbau zukünftig aufrecht zu erhalten, bedarf es flankierender Maßnahmen zur Entwicklung des Bio-Marktes sowie im Bereich Beratung und Bildung. Ein vermehrter Einsatz von Bioprodukten in der Außer-Haus-Verpflegung kann zusätzliche Absatzmöglichkeiten eröffnen. Soll der Selbstversorgungsgrad mit regional produzierten, tierischen Bio-Lebensmitteln im Burgenland zukünftig gesteigert werden, braucht es darüber hinaus zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen in der landwirtschaftlichen Produktion, um die betriebswirtschaftliche Attraktivität im Bereich der Bio-Tierhaltung zu steigern.

Weiters wurden mögliche ökologische und ökonomische Auswirkungen eines Bioflächenanteils von 50 % im Jahr 2027 bewertet. Das Ergebnis: Durch die Erhöhung des Bio-Flächenanteils auf 50 % bis 2027 kann für die gesamte Landwirtschaft im Burgenland von Rückgängen bei Treibhausgasemissionen (-6 %), bei Nitratemissionen ins Grundwasser (-5 %) und bei der Anwendung von Pestiziden (zusätzlich 28.200 ha Bioflächen, auf denen keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt werden) ausgegangen werden. Ökonomisch gesehen sind höhere Deckungsbeiträge (+5 %) zu erwarten.

Zielsetzungen und Entwicklungspfade auf dem Weg zum Bioland Burgenland

Basierend auf den Erhebungen und Auswertungen im Rahmen des Projektes sind folgende Zielsetzungen und Entwicklungspfade zur Erreichung von Bioland Burgenland aus Sicht des FiBL besonders hervorzuheben:

  • Ziel 1: Auf die bestehende Vielfalt in der landwirtschaftlichen Produktion aufbauen und diese weiter ausbauen
  • Ziel 2: Ökologisierungs-Strategie für die gesamte Landwirtschaft umsetzen
  • Ziel 3: Biologische und regionale Produktion und Verarbeitung verbinden und stärken
  • Ziel 4: Kooperationen stärken – entlang der Wertschöpfungskette, mit Tourismus und Gastronomie
  • Ziel 5: Durch das Bioland Burgenland positive Identität stiften und ökologisches Bewusstsein stärken

Weitere Informationen

Kontakt

  • Susanne Kummer, Nachhaltigkeitsbewertung und Regionalität, FiBL Österreich
  • Richard Petrasek, Nachhaltigkeitsbewertung und Biodiversität, FiBL Österreich

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