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Biodiversität macht sich für Bauern bezahlt

Grünstreifen neben Feld

Das Projekt „Mit Vielfalt punkten“ zeigt, dass eine win-win Situation zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und der Förderung der Biodiversität auch im Mittelland möglich ist. (Foto: © Markus Jenny, Schweizerische Vogelwarte Sempach).

Grünstreifen neben Feld mit sitzender Person in der Mitte

Das Projekt „Mit Vielfalt punkten“ bestätigt, dass viele Landwirte dank einer gesamtbetrieblichen Beratung bereit sind, ihre Leistung zur Förderung der Biodiversität deutlich zu erhöhen (Foto: © Markus Jenny, Schweizerische Vogelwarte Sempach).

Die Zusammenarbeit von Forschung und Landwirtschaft beweist: Die Produktion von hochwertigen Nahrungsmitteln und die Erhaltung und Förderung der Biodiversität lassen sich bestens vereinen. Mit der Schaffung von Lebensräumen für anspruchsvollere Tier- und Pflanzenarten verbessern Landwirte aber auch ihr Einkommen. Die gezielte Beratung ist entscheidend.

Sperrfrist: 19.5.2011 12.00 Uhr

(Sempach und Frick, 19.5.2011) – Die Schweizerische Vogelwarte Sempach und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) haben gemeinsam Praxisgrundlagen und Massnahmen zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität im Kulturland entwickelt. In ihren Untersuchungen konnten sie nun belegen, dass diese Massnahmen wirken: Bauern, die in einem speziell entwickelten Beurteilungsraster mehr Punkte erreichen, beherbergen auf ihrem Betrieb auch eine höhere Artenvielfalt. Untersucht wurden 96 Betriebe im Mittelland. Das Projekt wird von Bio Suisse und IP-Suisse unterstützt.

Mehr Einkommen dank Artenschutz

Landwirte, die sich für den Schutz und die Förderung von Brutvögeln, Tagfaltern, Heuschrecken und Pflanzen einsetzen, spüren das auch beim Einkommen. In den untersuchten Betrieben stiegen die jährlichen Beiträge für ökologische Ausgleichsflächen im Schnitt um 3500 Franken pro Betrieb.

Gezielte Beratung

Die gesamtbetriebliche Beratung der Vogelwarte und des FiBL zeigt den Betriebsleitern, wie sie den ökologischen Ausgleich optimieren können, ohne wesentliche Abstriche bei der Produktion machen zu müssen. Die Resultate zeigen, dass mit der nötigen Bereitschaft der Landwirte eine win-win Situation zwischen der Produktion von Nahrungsmitteln und der Förderung der Biodiversität auch im intensiv genutzten Mittelland möglich ist. Die Behauptung, zu viel Ökologie schränke die produzierende Landwirtschaft zu stark ein und gefährde die Versorgungssicherheit, wird damit widerlegt.

Bundesrat in der Pflicht

Das Projekt zeigt, dass eine naturschutzfachliche Beratung eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Massnahmen zur Förderung der Biodiversität spielt. Allerdings ist die landwirtschaftliche Beratung heute zu einseitig auf die Produktion von Nahrungsmitteln ausgerichtet. Ökologische Zusammenhänge spielen oft nur eine Nebenrolle. Laut Bundesrat soll die neue Agrarpolitik die Defizite im Bereich Biodiversität beheben. Dazu braucht es eine höhere Gewichtung der Biodiversität in der Beratung sowie in der Aus- und Weiterbildung der Landwirtinnen und Landwirte.

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Links

Projekt „Mit Vielfalt punkten – Bauern beleben die Natur“ auf fibl.org