Mit der Umstellung des Gutes Rheinau von integrierter Produktion auf biodynamische Wirtschaftsweise im Jahre 1998 wurde ein Monitoring der Bodenfruchtbarkeit begonnen, mit dem Ziel, biologische Veränderungen im Boden während der Umstellungsphase zu dokumentieren. Die Umstellung des Betriebes zog eine Intensivierung der Tierproduktion nach sich mit vermehrtem Anbau von Raufutter und mehr Zwischenfrüchten und Gründüngung in der Fruchtfolge. Neben der Bewertung des Bodenzustands anhand einer Spatenprobe wurden chemische und mikrobiologische Bodenparameter sowie die Regenwürmer untersucht.
Nach der Erstbeprobung im Jahr 1999 nahmen pH und Humusgehalt unserer Dauerbeobachtungsflächen vorübergehend ab. Die Phosphorgehalte wiesen eine starke zeitliche Dynamik auf, mit abnehmender Tendenz, die auch bei den Kaliumgehalten zu verzeichnen war gemäss Düngungsrichtlinien jedoch ohne Gefährdung des Versorgungsgrades.
Die mikrobielle Biomasse, die Basalatmung und die Dehydrogenaseaktivität nahmen nach der Umstellung in allen vier Schlägen vorübergehend ab, zeigten dann aber eine stetige Zunahme. Im Vergleich zum Basiswert von 1999 waren in drei der vier Schläge die Regenwurmbiomassen deutlich erhöht. Juvenile Regenwürmer machten oft mehr als die Hälfte der Regenwurmbiomasse aus.
Diese Studie hat gezeigt, dass sich der Boden nach einigen Jahren an eine neue Bewirtschaftungsform anpasst. Dies entspricht praktischer Erfahrung mit Ertragsdepressionen in den ersten Jahren nach Umstellung, gefolgt von einer Phase des Aufbaus von Bodenfruchtbarkeit und Stabilisierung der Erträge.