Die Intensivierung der Landwirtschaft hat zu höheren Erträgen, aber auch zu einem Verlust an Biodiversität, Bodenverschmutzung und Treibhausgasemissionen geführt. Um dem entgegenzuwirken, sind nachhaltige Methoden wie die Förderung nützlicher Bodenorganismen wie arbuskulärer Mykorrhizapilze (AM) erforderlich. AM-Pilze gehen symbiotische Beziehungen mit Pflanzen ein, verbessern die Nährstoffaufnahme und die Bodenstruktur und reduzieren gleichzeitig Treibhausgasemissionen.
Wir können native AM-Pilzgemeinschaften entweder fördern durch die Anwendung günstiger landwirtschaftlicher Praktiken wie reduzierte Bodenbearbeitungsintensität, Fruchtdiversifizierung und biologischer Landbau. Alternativ können AM-Pilze inokuliert werden, was besonders bei erschöpften Böden mit niedrigem Gehalt an nativen AM-Pilzen sinnvoll ist. In Gewächshausversuchen führt die Inokulation (= Beimpfung) mit AM-Pilzen häufig zu höheren Erträgen. Der Erfolg der Inokulation im Feld variiert jedoch je nach Bodenfruchtbarkeit und biotischer Komplexität.
Unser Ziel ist es, den Effekt der Inokulation mit AM-Pilzen auf das Pflanzenwachstum vorherzusagen. In diesem Projekt verwenden wir Daten aus einem früheren Projekt („Mikrobiom-Diagnostik für eine nachhaltige Landwirtschaft“), in dem wir gross angelegte Versuche mit AM-Pilzen auf 54 Maisfeldern in der Schweiz durchgeführen. Wir entwickeln Modelle, um die Schlüsselfaktoren zu identifizieren, die die Variation des Inokulationserfolgs erklären. Unsere Forschung zeigt, dass die Bodeneigenschaften und das native Pilzmikrobiom den Inokulationserfolg stark beeinflussen. Wir gehen davon aus, dass Landwirte in Zukunft die Bodenmikrobiom-Diagnostik nutzen können, um den am besten geeigneten Biodünger basierend auf dem nativen Mikrobiom des Bodens auszuwählen.
Projektleitung