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Resiliente Sorten für einen nachhaltigen Schweizer Obstbau

Abstract

Produktion und Vermarktung von Kern- und Steinobst (Apfel, Birne, Kirsche, Zwetschge, Aprikose) stehen vor grossen Herausforderungen. Veränderungen in der Gesellschaft und Politik (Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (PSM)), im Markt (Rückstandsfreiheit, Bio-Segment, Konkurrenzprodukte) und in den Produktionsbedingungen (Klimawandel, neue invasive Schaderreger, Strukturwandel, Mechanisierung und Digitalisierung) müssen antizipiert werden, um die Schweizer Obstproduktion darauf vorzubereiten. Die Wahl geeigneter Sorten ist hierfür ein wesentlicher Baustein, die spezifische Kenntnis derselben Voraussetzung. «Schweizer Obst» soll langfristig konkurrenzfähig bleiben.

FiBL, Agroscope sowie verschiedene Sortennetzwerke prüfen bereits jetzt internationale Obstsorten sowie Neuzüchtungen bezüglich agronomischer Anbaueignung und Fruchtqualität. Um neue Herausforderungen zu meistern, muss die bestehende Prüfinfrastruktur besser koordiniert, intensiver genutzt und für neue Fragestellungen erweitert werden. Die Digitalisierung der Prozesse, innovative Messtechnologien sowie die jüngsten Entwicklungen in der Kulturtechnik sollen gewinnbringend ausgeschöpft werden.

Detaillierte Projektbeschreibung

Die bestehenden Netzwerke "Fachkommission für Obstsortenprüfung", "Sortenteam Steinobst" und "Biosortenteam" sollen gestärkt und genutzt werden, um die Effizienz der Sortenprüfung und insbesondere deren Impact auf die gesamte Wertschöpfungskette zu verbessern. Die Integration aller Akteur:innen der Wertschöpfungskette in diesem Projekt ist ein zukunftsgerichtetes Novum, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen.

Projektziele sind:

  • Resiliente Obstproduktion mit angepassten Sorten: Die bestehende Obst-Sortenprüfung (Netzwerke, Pflanzungen, Prüfroutinen) wird so erweitert, dass sie nebst agronomischer Anbaueignung und Fruchtqualität spezifische Fragestellungen bezüglich Resilienz beantwortet. Zukunftsfähige Sorten müssen eine hohe Toleranz gegenüber Spätfrost, Sommerhitze und Trockenheit aufweisen sowie dank sortentypischer Robustheit gegenüber Schaderregern Reduktionen im Pflanzenschutz ermöglichen. Es werden dafür Prüfmethoden entwickelt, validiert und schliesslich in den regulären Prüfprozess implementiert.
  • Reduzierter Pflanzenschutz mit geeigneten Sorten: Potentiell robuste Sorten sowie Neuzüchtungen werden auf ihre Eignung für den Anbau unter reduziertem Pflanzenschutz geprüft.
  • Fruchtqualität für den Point of Sale: Die wissenschaftliche Abklärung der sortenspezifischen Nachernte-Eigenschaften bei Steinobst (Zwetschgen, Kirschen, Aprikosen) soll einerseits die Entscheidungsgrundlage verbessern, um für einen bestimmten Absatzkanal (Direktvermarktung, Grosshandel) die geeignete Sorte zu wählen, andererseits ein sortenangepasstes Nachernte-Handling ermöglichen. Tests mit Konsumierenden bezüglich der Beliebtheit sowie die Schätzung des erreichten Mehrwerts bzw. der verursachten Kosten stellen die untersuchten Verfahren in den wirtschaftlichen Kontext.
Finanzierung/ Donor
  • Bundesamt für Landwirtschaft (BLW)

(Forschungs-)Programm
  • Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) – Förderung von Bildung, Forschung und Innovation
Projektpartner
  • Schweizer Obstverband (SOV)
  • Agroscope
  • Fenaco
  • Tobi Seeobst AG
  • Kantonale Fachstelle St. Gallen
FiBL Projektleitung/ Kontakt
FiBL Mitarbeitende
Rolle des FiBL

Projektpartner

Gruppe/ Arbeitsschwerpunkt/ Standort
FiBL Projektnummer 25088
Änderungsdatum 21.06.2023
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