Stand der Forschung: Ausläufe sind wichtige Quellen parasitärer Infektionen und die Prävalenz diverser Wurmarten ist bei Geflügel und Schweinen aus Auslaufhaltung gegenüber Tieren aus reiner Stallhaltung erhöht (Permin et al., 1999). Da die Desinfektion von Ausläufen nicht möglich ist, muss nach anderen Methoden zur Senkung des Infektionsdrucks gesucht werden. Untersuchungen des FiBL zum Auftreten von Magen-Darm-Würmern bei Legehennen ergaben keinen positiven Effekt von Wechselausläufen auf den Wurmbefall (von Dach 2001), hingegen ist von Schweineparasiten bekannt, dass die Beschaffenheit des Auslaufs die Überlebensrate infektiöser Eier beeinflusst (Larsen & Roepstorff, 1999). Neben dem Auslauf scheint auch die Einstreu eine wichtige Infektionsquelle zu sein. Bei Wiederkäuern gibt es diverse Ansätze zum Einsatz alternativer Behandlungsformen (siehe Projekt VP2). Diese können für Monogastrier nicht unbedingt übernommen werden, da sich die Biologie der Zielorganismen und das Verdauungssystem der Wirtstiere stark unterscheiden. Auch gegen Magen-Darm-Würmer von Nicht-Wiederkäuern gibt es jedoch potentiell wirksame Phytotherapeutika und biologische Kontrollverfahren.
Problemstellung: Endoparasiten stellen eines der grössten Gesundheitsprobleme der Geflügelhaltung dar. Während die Tiere mittlerweile gegen Kokzidien erfolgreich geimpft werden können, sind wirksame vorbeugende Massnahmen gegen Magen-Darm-Würmer noch kaum erprobt. Die Kontrolle der Würmer beruht deshalb praktisch ausschliesslich auf dem Einsatz eines herkömmlichen Anthelminthikums. Diese Situation widerspricht den Forderungen der Bio-Richtlinien, wonach die Tiergesundheit in erster Linie durch vorbeugende Massnahmen und durch alternative Behandlungen gesichert werden soll. Zudem ist bekannt, dass das einzige für Legehennen zugelassene Anthelminthikum zu Rückständen in den Eiern führt. Die Situation bei den Schweinen ist prinzipiell ähnlich, aber weniger ausgeprägt.
Ziele:
Methode: Verfahren zur Auslaufpflege werden in einem 3-jährigen Versuch an jeweils 4 Kleingruppen von Legehennen getestet und die Auswirkungen auf den Parasitenbefall untersucht. Verfahren zur Einstreupflege werden in total 6 Praxisbetrieben getestet und die Auswirkungen auf den Parasitenbefall mit Hilfe von Tracer-Tieren untersucht. Anhand einer Literaturstudie werden alternative Verfahren zur Parasitenkontrolle bei Monogastriern ausgewählt. Ausgewählte Verfahren werden an kleinen Gruppen verwurmter Legehennen geprüft. Erfolgversprechende Verfahren werden in Feldversuchen an Legehennen und Schweinen geprüft.
Weitere Projekte:
Europäische Union, 6. Forschungsrahmenprogramm
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