Die Ackerbohne ist eine einheimische Körnerleguminose, die gut an unser Klima angepasst ist. In den letzten Jahren hat die Anbaubereitschaft für Ackerbohnen jedoch abgenommen. Speziell hinsichtlich der Wiederkäuerfütterung sollte sie vermehrt an Bedeutung gewinnen. Auch in der Nahrungsmittelproduktion besteht ein gewisses Interesse an der Verarbeitung von Ackerbohnen.
Es stehen einige Ackerbohnensorten auf der Biosortenliste zur Verfügung. Die dort aufgeführten Sortenkenntnisse stammen vorwiegend aus den Angaben von Züchtungsbetrieben. Unabhängige, auf Schweizer Verhältnisse bezogene Angaben fehlen zurzeit. Speziell in Bezug auf die sortenspezifische Krankheitsresistenz (Botrytis fabae, Schokoladenfleckigkeit) besteht ein Wissensbedarf.
Um diese Wissenslücke zu schliessen und klimatische Jahresverhältnisse mitzuberücksichtigen, sollen Sortenversuche über eine Dauer von 3 Jahren erfolgen. Es werden pro Jahr je zwei Winter- und zwei Sommerackerbohnen Exaktversuche durchgeführt werden. Das aufgebaute Versuchsnetz soll für Infoveranstaltungen und Flurgänge dienen.
Der Fokus soll auf die in der Schweiz verfügbaren Sorten gelegt werden. Die auf dem europäischen Markt verfügbaren Ackerbohnen für Speisezwecke sollen integriert werden.
Bei den Exaktversuchen werden die Überwinterung, die Wuchshöhe, Blattkrankheiten und Insektenfrass und auch die Bodenbedeckung. Der Ertrag wird ab Feld erhoben. Mit einer Degustation soll die sortenabhängige Konsistenz, der Geschmack und die visuelle Ansprechbarkeit getestet werden. In einem weiteren Schritt sollen bei den vielversprechendsten Sorten die antinutritiven Inhaltstoffe erhoben und beurteilt werden.
Ackerbohnen für Speisezwecke haben spezielle Sortenanforderungen. Der Vicin- und Convicingehalt sollte möglichst tief sein und der Geschmack muss für den Verzehr ansprechend und nicht bitter sein. Die Sorte Tiffany ist bislang die einzig bekannte Sorte, welche sich für Speisezwecke eignet. Auch hier soll eine grössere Sortenauswahl mit besseren Resistenzeigenschaften zur Verfügung gestellt werden.