Die Verfügbarkeit von Roggensorten ist in der Schweiz eher bescheiden. Mit einem Sortenversuch sollen weitere Sorten getestet und auf die Sortenliste aufgenommen werden.
Im konventionellen Landbau werden im Roggenanbau vorwiegend Hybridsorten (entstehen durch die Kreuzung von Inzuchtlinien) verwendet, welche im Vergleich zu Populationssorten (entstehen durch Selektion gewünschter Eigenschaften) ein wesentlich höheres Ertragspotenzial haben. Im Biolandbau sind nur Populationssorten erlaubt und die Verwendung von Hybridsorten ist umstritten. Anhand mehrerer Sortenversuche sollen anbautechnische Vor- und Nachteile von Populations- und Hybridsorten erhoben werden.
Eine Sortenvielfalt bildet die Grundlage für eine standortangepasste Sortenwahl. Resistenzen werden im Laufe der Zeit durchbrochen. Deshalb bildet die Selektion neuer Sorten mittels Sortenprüfung auf Biobetrieben die Grundlage für einen etablierten Roggenanbau.
Die Getreidezüchtung Peter Kunz hat in mehrjährigen Exaktversuchen drei erfolgsversprechende Populationssorten auserlesen. Diese sollen zur weiteren Beurteilung mit zwei Standard Hybridsorten verglichen werden. Dazu werden im Rahmen des Projekts mit den auserlesenen Sorten Streifenversuche an 3-4 Standorten über eine Dauer von 3 Jahren durchgeführt. Bonitiert wird der Auflauf, die Überwinterung, die Wuchshöhe, Blattkrankheiten und Insektenfrass und auch die Bodenbedeckung. Der Ertrag wird ab Feld erhoben. Die Qualitätsparameter werden im Labor der Getreidezüchtung Kunz in Hombrechtikon bestimmt.