Ethische Aspekte der Nutztierhaltung und der Nutztiertötung werden unter Nutztierwissenschafter*innen des FiBL und in diesem Feld engagierten Praktiker*innen und Philosph*innen diskutiert und erarbeitet. Diese Arbeiten werden an Tagungen und Seminaren für Studierende und für Landwirt*innen präsentiert und zur Diskussion gestellt. Das Ziel ist die Verstärkung des öffentlichen Bewusstseins und die Sensibilisierung der Praxis für die Ethik in der Nutztierhaltung sowie das Sammeln und Bearbeiten von diesbezüglichen Fragen.
Ausgangpunkt: Der Biolandbau hat einen sehr hohen Anspruch (und Versprechen an die Konsument*innen) in Bezug auf das Wohl der gehaltenen Tiere. Es ist allerdings bei näherem Betrachten deutlich, dass dieser Anspruch nur teilweise erfüllt wird / werden kann.
Relevant sind hierbei zum einen Haltungs-FORMEN (inklusive Züchtung, Ernährung, Stallsysteme), zum anderen die Haltungs-ZIELE (Utilitarismus, Produktionsziele, Systemansätze; was hat das Tier davon?)
Die Bewertung von Tierwohl ist aus verschiedenen Perspektiven sehr unterschiedlich. Vier wichtige Perspektiven sind
Am FiBL finden im Nutztierdepartement seit mehreren Jahren unregelmässig und informell Diskussionsrunden zur Ethik in der Nutztierhaltung statt. Aufgrund dieser Austauschrunden entwickelte sich auch das Ziel, für Studierende und für Landwirt*innen Lehrveranstaltungen und Seminare zu dem Thema anzubieten. Florian Leiber, Mirjam Holinger und Anet Spengler haben 2020 begonnen, zusammen mit der Philosophin Angela Martin von der Universität Basel, solche Veranstaltungen zu planen. Die erste Veranstaltung findet statt am 18. Juni 2021 an der Universität Basel (hybrid Präsenz-online-Veranstaltung, je nach Corona-Auflagen). Es wird eine Tagung mit zwei Themenblöcken werden: 1. Ethik in der Nutztierhaltung und 2. Ethik bei der Nutztiertötung. In jedem Themenblock halten vier Personen, die sich praktisch und / oder philosophisch mit dem Thema auseinandergesetzt haben, einen kurzen Vortrag. Anschliessend wird ein Diskussionspodium mit diesen vier Personen und dem Publikum eröffnet, das ca. 1.5 Std. dauert. Die Tagung wird protokolliert und dokumentiert, steht aber nach ihrem Ablauf nicht online zur Verfügung. Eine zweite Tagung explizit für Landwirt*innen ist in Planung; das Datum steht aber noch nicht fest.
Stiftung Edith Maryon, Basel
Universität Basel, Prof. Dr. Angela Martin
Florianne Koechlin
Projektleitung und Organisation