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Mit neuen Strategien gegen neue Schädlinge: Wanzenbekämpfung im biologischen Landbau

Abstract

Schäden durch Wanzen nehmen in verschiedenen Kulturen zu. Einheimische Wanzenarten profitieren von heissen Sommern und entwickeln sich damit mehr und mehr zu Problemschädlingen. Andere Arten, die eigentlich in Tropen, Subtropen und im Mittelmeerraum beheimatet sind, können sich durch die Klimaveränderung immer weiter nach Norden ausbreiten.

Im vorliegenden Projekt sollen nachhaltige, langfristige Regulierungsstrategien erarbeitet werden. Dazu soll zuerst die Biologie der schädlichen Wanzenarten und der Einfluss verschiedener Standortfaktoren genauer untersucht werden.

Neben den langfristigen Strategien brauchen die Produzenten momentan aber auch schnell verfügbare "Notfallösungen". Dafür sollen die bereits vorhandenen Bio-Pflanzenschutzmittel auf ihre Wirkung gegen die verschiedenen Wanzen geprüft werden. Dazu werden Versuche auf Praxisbetrieben durchgeführt.

Detaillierte Projektbeschreibung

Schäden durch Wanzen nehmen in verschiedenen Kulturen zu. Einheimische Wanzenarten, z.B. die rotbeinige Baumwanze Pentatoma rufipes, profitieren von heissen Sommern und entwickeln sich damit mehr und mehr zu Problemschädlingen im Birnen- und Beerenanbau. Je nach Jahr, Standort und Sorte kann der Ernteausfall nahezu 100% betragen. Andere Arten, wie Nezara viridula, die eigentlich in Tropen, Subtropen und im Mittelmeerraum beheimatet sind, können sich durch die Klimaveränderung immer weiter nach Norden ausbreiten. N. viridula ist in wärmeren Lagen der Schweiz seit einigen Jahren präsent und verursacht Schäden vor allem im Gewächshausanbau von Tomaten, Peperoni und Auberginen. Von einzelnen Produzenten werden Ertragsausfälle von bis zu 50% vermeldet. Neben den sich schrittweise ausbreitenden Arten bedrohen aber auch eingeschleppte, gebietsfremde, invasive Arten die Kulturen. Zum Beispiel konnte sich die asiatische Wanze Halyomorpha halys seit ihrer Einschleppung nach Zürich im Jahr 2004 in viele Gebiete der Schweiz ausbreiten und verursacht nun Schäden an Beeren, Steinobst, Kernobst, Reben und Gemüse. Alle Wanzenarten können sich neben den Kulturpflanzen auch von vielen Wildpflanzen ernähren und wechseln zwischen Wild- und Kulturstandorten hin und her. Ein Teil ihres Entwicklungszyklus (z. B. Überwinterung) durchlaufen die meisten Wanzen ausserhalb der Kulturflächen.

Im vorliegenden Projekt sollen nachhaltige, langfristige Regulierungsstrategien erarbeitet werden. Dazu soll zuerst die Biologie der schädlichen Wanzenarten und der Einfluss verschiedener Standortfaktoren genauer untersucht werden, um einerseits Ansatzpunkte für eine effiziente Regulierung zu identifizieren und um andererseits Entscheidungshilfesysteme für die Schweiz zu entwickeln. Neben den langfristigen Strategien brauchen die Produzenten momentan aber auch schnell verfügbare "Notfallösungen". Dafür sollen die bereits vorhandenen Biopflanzenschutzmittel auf ihre Wirkung gegen die verschiedenen Wanzen geprüft werden. Dazu werden Versuche auf Praxisbetrieben durchgeführt.

Finanzierung/ Donor
  • Migros
  • Bundesamt für Landwirtschaft BLW
  • Fondation Sur-la-Croix
(Forschungs-)Programm
  • Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) – Förderung von Bildung, Forschung und Innovation
  • Fondation Sur-la-Croix – Forschung und Innovation
  • Migros-Unterstützungsfonds
FiBL Projektleitung/ Kontakt
FiBL Mitarbeitende
  • Cahenzli Fabian (Departement für Nutzpflanzenwissenschaften)
  • Daniel Claudia (Departement für Nutzpflanzenwissenschaften)
  • Häseli Andreas (Departement für Nutzpflanzenwissenschaften)
  • Stefani Patrick (Departement für Nutzpflanzenwissenschaften)
  • Stöckli Sibylle (Departement für Nutzpflanzenwissenschaften)
(nicht verlinkte Personen sind ehemalige FiBL Mitarbeitende)
Rolle des FiBL

Projektleitung

FiBL Projektnummer 25063
Änderungsdatum 12.09.2024
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