Das seit Menschengedenken vorhandene Erfahrungswissen zum Einsatz von Arzneipflanzen und Naturstoffen zur Behandlung von Krankheiten der Haustiere ist insbesondere in Nord- und Mitteleuropa bisher schlecht dokumentiert und droht gänzlich in Vergessenheit zu geraten. Das Forschungsprojekt „Sicherung des bayerischen Erfahrungswissens zur Behandlung von Nutztieren mit Arzneipflanzen und Naturstoffen“ hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen einer tierärztlichen Dissertation dieses Wissen für Bayern flächendeckend zu dokumentieren. Hierzu werden Wissensträgerinnen und Wissensträger gesucht, anschließend werden persönliche Interviews vor Ort durchgeführt. Dabei werden sowohl die eingesetzten Rezepturen als auch die Anwendungen detailliert erfasst und ausgewertet. Die Forschungsergebnisse sollen wissenschaftlich publiziert und anschließend in die Praxis zurückgeführt werden.
Das seit Menschengedenken vorhandene Erfahrungswissen zum Einsatz von Arzneipflanzen und Naturstoffen zur Behandlung von Krankheiten der Haustiere ist insbesondere in Nord- und Mitteleuropa bisher schlecht dokumentiert und droht gänzlich in Vergessenheit zu geraten. Von 2010 bis 2016 konnte dieses Erfahrungswissen für die Schweiz flächendeckend erfasst und teilweise auch bereits wissenschaftlich publiziert werden. Für Deutschland liegen entsprechende Forschungsergebnisse bisher nicht vor. Das Forschungsprojekt „Sicherung des bayerischen Erfahrungswissens zur Behandlung von Nutztieren mit Arzneipflanzen und Naturstoffen“ hat sich zum Ziel gesetzt, im Rahmen einer tierärztlichen Dissertation dieses Wissen für Bayern flächendeckend zu dokumentieren.
Hierzu werden Wissensträgerinnen und Wissensträger gesucht, anschließend werden persönliche Interviews vor Ort durchgeführt. Dabei werden sowohl die eingesetzten Rezepturen als auch die Anwendungen detailliert erfasst und ausgewertet. Auch nach weiteren Quellen, wie historischen Büchern oder Rezepturen wird gesucht. Die Forschungsergebnisse sollen wissenschaftlich publiziert und anschließend in die Praxis zurückgeführt werden. Dies findet im Rahmen einer internationalen Kooperation des Departements für Nutztierwissenschaften des FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Dr. Michael Walkenhorst) mit der Pharmazeutischen Biologie der Universität Basel (Prof. Matthias Hamburger), dem Department für Nachhaltige Agrarsysteme der Universität für Bodenkultur in Wien (Prof. Christian R. Vogl) sowie dem Lehrstuhl für Innere Medizin und Chirurgie der Wiederkäuer an der LMU München (Prof. Gabriela Knubben-Schweizer) statt.
Durch den Erhalt und die Förderung dieses volksheilkundlichen Wissens wird neben dem Wohl und Schutz unserer Nutztiere auch ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung einer gesunden und nachhaltigen Nahrung sowie zum Umweltschutz und zur Antibiotikareduzierung geleistet.
Auch für die Arzneimittelforschung stellt dieses generierbare Erfahrungswissen eine wissenschaftlich fundierte Basis dar, um „neue“ Arzneimittel und Medizinprodukte aus altbewährten heimischen Naturstoffen herzustellen.
Das Projekt stellt demnach eine Synergie aus kultureller Heimatpflege, nachhaltiger Tiermedizin und Zukunftsperspektive für Tierschutz, Verbraucher und Wissenschaft dar.
Koordination und Durchführung