In der Schweiz werden jährlich rund 2200 Tonnen Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe verkauft (Agrarbericht 2016), davon entfallen circa 40 % auf die Herbizide. Der Aktionsplan Pflanzenschutz des Bundes strebt eine deutliche Reduktion des Einsatzes an. Dies kann entweder durch einen vollständigen Ersatz der Pflanzenschutzmittel durch mechanische oder berührungsfreie Verfahren erreicht werden (Biolandbau) oder durch eine gezielte Applikation von Herbiziden auf die Unkräuter mittels Robotern.
Die hohe Anzahl Arbeitsstunden pro Hektar für das Handjäten ist ein wichtiger Faktor für die deutlich höheren Produktepreise im Biolandbau. Durch den Einsatz von Robotern bei der Unkrautregulierung könnte die Bioproduktion wirtschaftlicher werden. Dies würde die Hemmschwelle für die Umstellung auf den Biolandbau senken und den Biolandbau deutlich attraktiver machen. Für den Einsatz der Robotertechnik im Biolandbau braucht es Methoden ohne Herbizide zur Regulierung der Unkräuter. Im Rahmen dieses Projektes sollen neue Methoden identifiziert und verifiziert werden (wie Hitze, Strom, Sandstrahltechnik oder mechanische Werkzeuge), die mit Hilfe autonomer Roboter automatisierbar sind.
In der konventionellen Landwirtschaft könnten Roboter mit dem System „Spot spraying“ eine gezielte Applikation der Herbizide auf die Unkräuter ermöglichen, was eine deutliche Reduktion der besprühten Fläche und eine starke Reduktion der versprühten Herbizidmengen ermöglichen würde. Diese Roboter haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Für eine erfolgreiche Markteinführung muss jedoch ein effizienter Einsatz unter unterschiedlichsten Bedingungen und in verschiedenen Kulturen garantiert werden.
Projektkoordination