In der ISCADOR®-Therapie des Menschen werden die Formulierungen 2 bis 3 mal in der Woche mit einer Spritze unter die Haut injiziert. Zwar behandelt sich der Krebspatient in der Hoffnung auf Genesung in der Regel sehr bereitwillig mit diesen Mitteln, die zudem in sehr kleinen Mengen (1ml) appliziert werden, jedoch wurde in Einzelfällen über schmerzhafte Reaktionen berichtet. Daher gingen das FiBL und das Institut Hiscia der Frage nach, ob und wie ISCADOR® nach verschiedenen Applikationsformen vom Körper aufgenommen wird und indirekt im Blut nachweisbar ist (Anti-Mistellektin-Antikörperspiegel).
In einem ersten Vor- und einem Hauptversuch wurde ein Experiment bei 50 Schweinen durchgeführt, bei dem verschiedene Dosierungen ISCADOR® entweder unter die Haut injiziert, oder als Gel auf die Nasen-, Scheiden- oder Rektalschleimhaut sowie als Spray auf die Nasenschleimhaut verabreicht wurden. Eine Kontrollgruppe erhielt subkutane Kochsalzinjektionen. Die Ergebnisse zeigen, dass die AK-Spiegel nach standardmässiger Subkutan-Injektion von keiner anderen Applikationsart erreicht werden.
Jedoch konnten nach Gelapplikationen in die Nase, die Scheide aber auch ins Rektum positive Reagenten identifiziert werden. Es ist geplant, die Versuche 2002 fortzuführen, um letztlich die Entwicklung von Mistelextrakten in der Humanmedizin dahingehend zu fördern, dass für Menschen die lokale Verabreichung von ISCADOR® in Problemfällen, aber auch in der topischen Tumorbehandlung, verbessert wird.
In der Veterinärmedizin scheinen Applikationsalternativen essentiell zu sein, da eine mehrmalige Applikation pro Woche mittels Spritze beim Tier auf Dauer problematisch werden kann.
Dieses Projekt wird dankenswerter Weise vollständig vom Verein für Krebsforschung mit dem Forschungsinstitut Hiscia finanziert und fachlich unterstützt.