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Referenzwerte für Humus in Schweizer Ackerböden. Humus im Vollzug

Projekttitel in der OriginalspracheReferenzwerte für Humus in Schweizer Ackerböden. Humus im Vollzug
Abstract

Die Verarmung des Bodens an organischer Substanz oder Humus ist als Problem erkannt, welches die Integrität der Böden gefährdet. Veränderte Fruchtfolgen ohne Kleegras und die Zunahme an viehlosen Betrieben ohne Hofdünger lassen eine Abnahme der Humusgehalte erwarten. Die Vollzugsorgane des Bundes und der Kantone stellen sich die Frage, ob und wie eine Überwachung der Bodenhumusgehalte machbar ist. Für diese Vollzugsaufgabe benötigen die administrativen Organe eine Abklärung der Möglichkeiten und Grenzen, den Humusgehalt des Bodens als Mass für eine nachhaltige Bodennutzung zu verwenden.

Dieses Projekt hat zum Ziel, Publikationen und Erfahrungen im Zusammenhang mit Humus-Richtwerten für die nachhaltige Bodennutzung zusammenzustellen und zu bewerten.

Detaillierte Projektbeschreibung

Humusgehalte in Schweizer Ackerböden sind in Abhängigkeit von der Bodenart durch die Zufuhr von organischen Düngemitteln und reiche Fruchtfolgen vermutlich auf einem stabilen Niveau; auf viehlosen Betrieben und im globalen Zusammenhange sind die Humusvor-räte im Boden jedoch abnehmend bzw. auf einem tieferen Niveau. Landnutzungsänderungen, mangelnde Zufuhr von organischer Substanz, intensive Bodenbearbeitung und verarmte Fruchtfolgen ohne Phasen der Bodenruhe unter Kleegras sind als Ursachen für die Ab-nahme der Humusgehalte bekannt (Fließbach et al., 2007; Oberhol-zer et al., 2014). Vitale Bodenfunktionen sind aber stark von den Humusgehalten abhängig und daher stellt sich die Frage, bei wel-chen Gehalten die Funktionalität des Bodens noch gewährleistet ist.

Die Humusgehalte der meisten Böden nehmen von der Bodenober-fläche in die Tiefe ab. Diese Stratifizierung ist umso ausgeprägter, je weniger ein Boden mechanisch bearbeitet wird. Unter permanentem Grasland und Wald findet man eine deutliche Stratifizierung mit Akkumulation des Humus in den obersten Zentimetern. Im Ackerbau wird der Boden mechanisch bearbeitet und dabei gelockert, fragmentiert und homogenisiert und wieder verdichtet. Diese Schicht ist in der Regel homogen und kaum stratifiziert. Die darunter liegende Schicht ist oft durch die mechanische Belastung verdichtet (Pflug-sohle) und der darunter liegende Boden sekundär beeinflusst durch Wurzeln, Bodentiere und Versickerung von mobilen Bestandteilen des Oberbodens (Nährstoffe, Tonminerale, lösliche organische Substanz). Für die meisten Bodenuntersuchungen im Ackerbau wird jedoch nur die bearbeitete Bodenschicht betrachtet. So wurde die Auswirkung von pflugloser Bodenbearbeitung auf die Kohlenstoffvorräte im Boden zunächst überbewertet, da man nur die oberste Bodenschicht analysiert hatte. Bei der Betrachtung der Kohlenstoff-vorräte über das gesamte Bodenprofil war keine Anreicherung an Humus mehr feststellbar, da sich die Gehalte in tieferen Boden-schichten verringerten (Palm et al., 2014) mit Ausnahme von Notill und reduzierter Bodenbearbeitung im Biolandbau (Krauss et al., 2017, Ugarte et al., 2014).

Der Humusgehalt des Bodens wird von nahezu jedem Bodennutzer als ein positives Kriterium angesehen. Humus (organische Bodensubstanz, organischer Kohlenstoff: Corg) ist auch Teil der Mindestangaben für eine Bewertung der Bodenqualität (Bünemann et al., 2016). Diese erfolgt jedoch meistens anhand einer Vielzahl von Messungen und Beobachtungen und beinhaltet chemische (u.a. Hu-musgehalt, pH, Salzgehalt, Nährstoffe), physikalische (u.a. Lage-rungsdichte, Porosität, Penetrationswiderstand), und biologische Charakteristika (u.a. Regenwürmer, mikrobielle Biomasse, Respirati-on, Bodenenzyme, Stoffflüsse, mikrobielle Gemeinschaft).

Finanzierung/ Donor
  • Bundesamt für Umwelt (BAFU)
  • Arbeitsgruppe Vollzug BodenBiologie
(Forschungs-)Programm
  • Bundesamt für Umwelt (BAFU)
Projektpartner
  • Mitglieder der Arbeitsgruppe Vollzug BodenBiologie
Projektbeirat
  • Arbeitsgruppe Vollzug BodenBiologie
FiBL Projektleitung/ Kontakt
FiBL Mitarbeitende
FiBL Projektnummer 10109
Änderungsdatum 27.05.2019
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