Im Rahmen eines kollaborativen Projekt zwischen dem FiBL und der Fondation Rurale Interjurassienne (FRIJ) wurden in den letzten Jahren innovative Methoden zur Parasitenregulierung von Weiderindern entwickelt. Unter anderem wurde ein Werkzeug zur Einschätzung der Weidebelastung mit Parasiten erarbeitet und in Milchviehbetrieben evaluiert (Heckendorn et Frutschi, 2012).
Im aktuellen Projekt, das sich auf die Region des Juras und des Berner Juras fukussiert, wird untersucht, in welchem Umfang Rinderparasiten Resistenzen gegen Anthelminthika aufweisen. In der Folge werden Lösungen zur Verlangsamung der Resitenzbildung vorgeschlagen. Des Weiteren wird das Tool zur Einschätzung der Weidebelastung mit Parasiten bei Milchviehherden abschliessen validiert und für die Mutterkuhproduktion evaluiert. Letztlich wird untersucht, in welchem Masse die alternierde – oder gemischte – Weide von Rind und Pferd das Infektionsgeschehen bei Rindern entschärfen kann.
Im ersten Weidejahr nehmen Jungrinder mit dem Weidegras verschiedene Parasiten auf. Zu diesem Zeitpunkt ist ihr Immunsystem nicht fähig, diese Parasiteninfektionen abzuwehren und es kann zu krankmachenden Infektionen kommen, die sich auch auf die zukünftige Entwicklung der Tiere auswirkt. Die übliche Parasitenkontrolle stützt sich auf sogenannte Anthelminthika (Entwurmungsmittel). Verschiedene Studien zeigen, dass die Parasiten Resistenzen gegen diese Medikamente entwickeln. Die Folge ist eine reduzierte Wirkung, die bei fortschreitender Resistenzbildung zur kompletten Unwirksamkeit führen kann. Zudem sind gewisse Anthelminthika schädlich für die Umwelt (Boxall, et. al, 2013). Moderate Infektionen mit Weideparasiten erlaubt den Jungrindern, eine belastbare Immunität aufzubauen, die auch in den folgenden Weideperioden erhalten bleibt und die Tiere schützt.
Projektpartner