Schwanzbeissen und Aggressionen bei Schweinen verursachen Verletzungen, die sich auf Gesundheit, Wohlbefinden und Produktivität auswirken. Verschiedene Lösungsansätze wurden dazu erforscht, die Landwirte spielen jedoch eine Schlüsselrolle für den Erfolg der gängigen Empfehlungen.
Im Projekt PigWatch sollen tierbasierte Warnsignale entwickelt werden, die Schwanzbeissen und aggressives Verhalten identifizieren, eventuell sogar vorhersagen können. Das soll Landwirten ermöglichen, rechtzeitig zu reagieren.
Zum Einsatz kommt dabei Präzisionstechnik zur automatischen Detektion von Verhaltensaktivität und zur automatischen Hämoglobin-Erkennung. Zudem werden tierbasierte Messmethoden zum Auftreten von Schwanzbeissen und Hautläsionen mittels automatischer Datenerhebung im Schlachthof getestet. Das ermöglicht einen Vergleich zwischen verschiedenen Betrieben und die Überprüfung der Wirksamkeit von Lösungsansätzen. Zur Analyse werden Digitalbilder von lebenden Schweinen und Schlachtkörpern verwendet.
Um die Innovationen weiterzuentwickeln und zu verbreiten, ist die Schweinebranche stets in das Projekt involviert.
Das FiBL wird Task 1.4 (On-farm application across countries) leiten. Es werden Merkblätter für die Früherkennung von verletzendem Verhalten erstellt. Das FiBL wird in der Schweiz eine Fokusgruppe mit Landwirten ins Leben rufen. Diese werden darin ausgebildet, anhand von tierbasierten Warnsignalen Aggressivität und Schwanzbeissen einzuschätzen. In Task 1.1 werden sie Protokolle für die visuelle Bewertung von Warnsignalen im Verhalten mitentwickeln. Zudem wird das FiBL mithilfe einer Multispektralkamera Läsionen auf den Betrieben (Task 1.3) und in Stallungen (Task 2.2) bewerten.