Das wissenschaftliche Berechnungsmodell „Mehrwert für die Region“ ist eine innovative und umfassende Methode der Regionalitätsbewertung, die weit über die reine Herkunft eines Produktes hinausgeht. In diesem Modell wird erstmals neben der Herkunft, die regionale Wertschöpfung einer Lebensmittelproduktion mit Nachhaltigkeit und regionaler Resilienz verknüpft. Dabei wird das jeweilige untersuchte regional ausgelobte Produkt entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Produktion bis zum Handel analysiert. Es liefert somit produktbezogene Ergebnisse und ist daher nicht geeignet, Nachhaltigkeit auf Ebene einzelner Betriebe oder ganzer Regionen zu analysieren. Auch soll dadurch Regionaltiät nicht eingrenzend definiert werden, sondern gezeigt werden, dass durch eine regionalisierte Produktwertschöpfungskette Kooperationen und Wissen auch über die Grenzen einer Region aufgebaut werden können und sich dadurch Regionen langfristig nachhaltig entwickeln können.
Das Berechnungsmodell analysiert und bewertet demnach den möglichen Mehrwert für eine Region, der entlang der Wertschöpfungskette, von der Produktion bis hin zur Vermarktung von Lebensmitteln in Österreich entstehen kann. Es fasst dabei 28 wichtige Themen (Indikatoren), die für einen möglichen Mehrwert in der Region wichtig sind, zusammen. Diese 28 Themen lassen sich in folgende vier wichtige Bereiche eingliedern:
Dieses Modell wurde im Auftrag von Prüf!Nach und Hofer KG entwickelt, um neben der ökologischen Nachhaltigkeitsbewertung der Zurück-zum-Ursprung Produkte auch den möglichen sozio-ökonomischen Mehrwert einer regionalen Lebensmittelproduktion abzubilden.
Das Modell ist in einem mehrstufigen Prozess entwickelt worden. Teil davon war eine Pilotphase, in der das Modell an den zwei Produktgruppen Brot und Milch getestet und mit Experten und Expertinnen aus allen Stufen der Wertschöpfung sowie mit Praktikern und Wissenschaftlerinnen diskutiert und weiterentwickelt wurde.
Im Laufe des Projektes wurden über 200 Zurück-zum-Ursprung Produkte aus verschiedenen österreichischen Regionen bewertet. Seit Mitte 2015 wird der errechnete Mehrwert eines Zurück-zum-Ursprung Produkts gegenüber einem konventionellen Vergleichsprodukt auf den Produkten ausgelobt.