(Frankfurt, 09.09.2021) Mit dem Verbot des Kükentötens zum 1. Januar 2022 steht die Geflügelbranche vor der Herausforderung, praktikable und nachhaltige Alternativen für den Umgang mit männlichen Bruteiern und Küken von Legehybriden auf den Weg zu bringen. Vor einigen Monaten noch massiv und kontrovers diskutiert, setzt sich die Bruderhahnaufzucht und -mast mehr und mehr durch. Nicht zuletzt, weil die Kapazitäten für die Geschlechtsbestimmung im Brutei limitiert sind und verfahrenstechnisch eine Bestimmung bis zum siebten Bruttag, wie vom Gesetzgeber ab 2024 gefordert, derzeit nicht absehbar ist.
Neben biologisch wirtschaftenden Betrieben und solchen mit extensiven Haltungsformen spezialisieren sich mittlerweile immer mehr und auch größere Betriebe auf die Bruderhahnaufzucht. Bislang fehlende Regelungen sind mittlerweile in Vorbereitung, sodass sich abzeichnet, dass die Bruderhahnaufzucht künftig als fester Bestandteil in die Produktionskette integriert wird.
Wo aber liegen die Besonderheiten der Junghahnenaufzucht? Welche Ansprüche stellen Junghähne an die Haltungsumgebung und Fütterung? Rechnet sich das Verfahren der Bruderhahnmast und wie steht es um die Nachhaltigkeit?
Diese und weitere Fragen diskutieren Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL mit ihren Gästen im zweiten Podcast des Netzwerks Fokus Tierwohl. Dr. Christiane Keppler von der Gallicon Geflügelberatung, Tobias Ferling von der Lohmann Deutschland GmbH & Co. KG und Annalina Behrens von der Bio-Erzeugergemeinschaft Fürstenhof, Mitgründerin des Bruderhahnkonzeptes "haehnlein", gewähren einen eindrucksvollen Einblick in die Aufzucht von Junghähnen, geben viele praktische Tipps und scheuen auch einen kritischen Blick auf manche Aspekte des Verfahrens nicht.
Seien Sie eingeladen, ins Netzwerk Fokus Tierwohl hineinzuhören und den Netzwerk-Experten bei der Diskussion dieses aktuellen Themas „Bruderhahnaufzucht“ zuzuhören!
Den Podcast "Bruderhahnaufzucht" finden Sie unter fokus-tierwohl.de/de/bruderhahnaufzucht
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Hintergrund
Als Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) den Aufbau des Netzwerkes Fokus Tierwohl. Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um schweine-, geflügel- und rinderhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen. Neueste Erkenntnisse aus der angewandten Forschung, der Praxis, den Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz und anderen Projekten werden durch die Tierwohl-Kompetenzzentren in Kooperation mit Expertinnen und Experten der Verbundpartner gesammelt und fachlich fundiert eingeordnet. Ausführliche Informationen sind unter www.fokus-tierwohl.de zu finden.