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Vier neue Merkblätter zur biologischen Ferkelaufzucht erschienen

Vier neue Merkblätter aus dem FiBL-Verlag informieren über den aktuellen wissenschaftlichen und praktischen Wissenstand zum Gruppensäugen, der Fütterung der Biosauen und ihrer Ferkel, der Haltung der Absetzferkel und des Hygienemanagements. Die Merkblätter wurden in einem vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) geförderten Verbundprojekt zur biologischen Ferkelerzeugung vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), der Landwirtschaftskammer NRW, der Universität Kassel, dem Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) und der Beratung Artgerechte Tierhaltung e.V. erarbeitet.

Grundlage für die Merkblätter bildeten unter anderem im Rahmen des Verbundprojekts durchgeführte Exakt- und Praxisversuche. In verschiedenen Teilprojekten wurden Lösungsansätze für die Verbesserung der Gesundheit, der Leistungsfähigkeit und der Wirtschaftlichkeit von Sauen und Ferkeln entwickelt.

Der Vergleich von Einzelhaltung und kombinierter Einzel- und Gruppenhaltung säugender Sauen ergab, dass Gruppensäugen bei Sauen zu erhöhter Aktivität und zu spezifischen Verhaltensanpassungen führt. Leistungseinbußen konnten jedoch weder für Sauen noch für Ferkel festgestellt werden. Gruppensäugen erfordert zwar einen insgesamt höheren Arbeitszeitbedarf und verursacht höhere Baukosten, ist jedoch bezüglich artgerechter Haltung positiv zu bewerten. Die neuen Erkenntnisse sind in die Überarbeitung des FiBL-Merkblatts „Gruppensäugen in der Bioschweinehaltung“ eingeflossen.

Untersuchungen zur Ferkelaufzucht in Praxisbetrieben zeigten, dass der Liegebereich für Aufzuchtferkel in vielen Fällen nicht optimal ist, jedoch durch einfache Maßnahmen, wie Abdichten des Liegenestes, Wärmedämmung des Bodens, Bodenheizung, Anbringen einer weiteren Wärmequelle für die Tiere verbessert werden kann. Die Optimierung des Liegebereichs wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Ferkel aus. Die praktischen Erkenntnisse aus dem Projekt zur Optimierung des Ferkelliegebereichs werden im neuen Merkblatt „Optimierung von Haltung und Management der Absetzferkel“ erläutert.

Abklärungen zur Wirksamkeit alternativer Desinfektionsverfahren ergaben, dass Heißwasserdampf, elektroaktiviertes Wasser und Abflammen bezüglich Keimreduktion, Arbeitsaufwand und Kosten der chemischen Desinfektion unterlegen sind. Die Erkenntnisse aus dem Versuch sowie die allgemeinen Grundsätze für ein erfolgreiches Hygienemanagement im Biobetrieb werden im Merkblatt „Hygienemanagement in der Bioschweinehaltung“ erläutert.

Die Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Raufutter in der Fütterung tragender Sauen ergab, dass die Verfütterung von Kleegrassilage, Heu, Maissilage und Topinamburknollen keine negativen Effekte auf die Körperkonstitution und die Reproduktionsleistungen der Sauen hat. Teilerkenntnisse aus dem Versuch sind ins Merkblatt Fütterung „Bedarfsgerechte Fütterung von Biosauen und ihren Ferkeln“ enthalten.

Die Untersuchung der Wirkung einer Inulinzugabe zum Sauen- und Ferkelfutter sowie das Extrudieren von Ackerbohnen zeigte, dass sich die Saugferkel der mit Inulin versorgten Sauen gegenüber der Kontrollgruppe während der Säugezeit leistungsmäßig besser entwickelten. Während der Ferkelaufzucht hingegen konnten keine Leistungssteigerungen festgestellt werden. Der Einsatz von getoasteten Ackerbohnen führte zu signifikant besseren Ferkelzunahmen gegenüber dem Einsatz von extrudierten Ackerbohnen. Teilerkenntnisse aus diesem Versuch sind auch im Merkblatt Fütterung „Bedarfsgerechte Fütterung von Biosauen und ihren Ferkeln“ zu finden.

Der Schlussbericht zum Projekt „Entwicklung, Erprobung Umsetzung und Evaluation von Strategien in den Bereichen Tiergesundheit, Haltung, Fütterung, Management in der ökologischen Ferkelerzeugung“ ist erhältlich unter Organic eprints (Barbara Früh

Merkblätter im FiBL Shop

Links

forschung.oekolandbau.de: BÖLN: Verbundvorhaben zur ökologischen Ferkelerzeugung