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Unterstützung für die Entwicklung des Biolandbaus in Albanien

Menschen bei einem offiziellen Anlass

Startschuss in Tirana: Albaniens Minister für Minister für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Wasserverwaltung Edmond Panariti, der Schweizer Botschafter in Albanien Christoph Graf und Beate Huber, Leiterin des Departements für Internationale Zusammenarbeit des FiBL (v.l.n.r.). (Bild: pd)

Albanien fördert, unterstützt von der Eidgenossenschaft und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) die Entwicklung des ökologischen Landbaus, um das nachhaltige Wachstum der Wirtschaft im ländlichen Raum zu begünstigen. Ökologische Landwirtschaft bietet neue Einkommensquellen für Landwirte und trägt zur gesunden Ernährung sowie zum Umweltschutz bei.

(Frick, 3.3.2015) Anfang Februar haben der albanische Minister für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Wasserverwaltung Edmond Panariti und der Schweizer Botschafter in Albanien Christoph Graf das Projekt "Konsolidierungfonds für die lokale Zertifizierung" in Tirana lanciert. Es unterstützt die lokale Biozertifizierungsstelle Albinspekt dabei, kleineren und mittleren Unternehmen den Zugang zu Zertifizierungsdienstleistungen und den Zugang zu internationalen Märkten zu erleichtern.

Höhere Einkommen für ländliche Regionen

Die globalen Märkte für zertifizierte Bioprodukte sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark gewachsen. "Im Falle der Wildsammlung von Heil-und Aromapflanzen, haben wir gesehen, dass die beteiligte Unternehmen in ländlichen Regionen höhere Einkommen erzielen konnten und vor allem Frauen davon profitierten", sagte Landwirtschaftsminister Panariti.

Ziele dieses von der Schweiz finanzierten Handelsprogramms sind die Verringerung der Armut unter kleinen und mittleren Bauern durch die Förderung des Handels mit zertifizierten Bio- und Fair-Trade-Produkten und der erleichterte Zugang zu europäischen und schweizerischen Märkten. Albanien exportiert jährlich 50 Tonnen Kräuter, Heil-und Aromapflanzen sowie Olivenöl in Bioqualität in die Schweiz", sagte Botschafter Graf. „Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten, wünschen sich wie diejenigen in anderen europäischen Ländern eine grosses Angebot an Bioprodukten über das ganze Jahr“, ergänzte Beate Huber, die Projektleiterin des Schweizerischen Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), "das ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für albanische Bauern, Obst, Gemüse, Beeren, Kastanien und Pilze in diese wachsenden Märkte zu exportieren, denn das Klima und die fruchtbaren Böden bieten hierfür sehr gute Voraussetzungen."

Das Engagement der Schweiz zur Entwicklung des ökologischen Landbaus in Albanien hat im letzten Jahrzehnt sichtbare und greifbare Ergebnisse in drei Bereichen erbracht:

  1. Wirtschaft: Die Unterstützung der Privatwirtschaft verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der ökologischen und umweltfreundlichen Produkte auf dem Markt. So ermöglichten sie zum Beispiel die saisonale Beschäftigung von 3700 einkommensschwachen Bauern und Bäuerinnen in den Dörfern Zus (Provinz Shkodra), Dushk (Lushnja), Vakuf (Peshkopia), die ihre monatlichen Einkünfte dank des Projekts verzehnfachen konnten.
  2. Institutionen: Die albanische Biozertifizierungsstelle Albinspekt, akkreditiert durch die albanischen Behörden und die EU, wurde ebenso aufgebaut, wie das Biolandbauinstitut und die Albanische Marketingassoziation.
  3. Umwelt: Die biozertifizierte Fläche für die Wildsammlung von Heil-und Aromapflanzen sowie Kastanien verdoppelte sich auf über 250'000 Hektar, fast 9 % der Fläche Albaniens.

Wild gesammelte Kräuter als Hauptprodukt

Heute zählt Albanien 51 Biobetriebe, 662 Hektar biozertifizierte Landwirtschaftsfläche und  330'677 Hektar biozertifizierte Wildsammlungsfläche. Mehr als 90 % aller biozertifizierten Produkte sind wild gesammelte Kräuter und Heilpflanzen. Die Kräuter, die ätherischen Öle, Pilze, Kastanien, Oliven und Olivenöl in Bioqualität werden nach Nordamerika, in die EU, nach Südosteuropa, in die Türkei und in die Schweiz exportiert. "Das Exportvolumen für Bioprodukte aus Albanien beträgt rund 1000 Tonnen verarbeitet Produkte", ergänzte Sokol Stafa, Direktor von Albinspekt, der albanischen Biozertifizierungsstelle.

Die Zertifizierung ist eine der Voraussetzungen, um internationale Märkte zu erschliessen und Premiumpreise zu erzielen. Das Bioprojekt, das in Albanien, Mazedonien, Ukraine und Indien umgesetzt wird, wird von der Schweizer Regierung via das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mit einem Betrag von rund 1,6 Millionen Schweizer Franken finanziert. Mit der neuen Initiative, die bis 2017 läuft, stärkt die Schweizer Regierung die Wettbewerbsfähigkeit der albanischen Zertifizierungsstelle Albinspekt, um so kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu europäischen Märkten zu ermöglichen. Das Projekt kooperiert mit dem Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Wasser-Administration und unterstützt dieses bei der Angleichung seiner Biogesetzgebung an die Europäische Union.

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